Schwarzenbek. Schwarzenbek. Vor 16 Jahren wurde das alte Hallenbad geschlossen und abgerissen. Jetzt gibt es die Chance auf einen Neubau.
Auf einer Einwohnerversammlung wird Mittwochabend von 17 Uhr an im Forum des Gymnasiums, Buschkoppel 7, die Machbarkeitsstudie für ein Schwimmbad vorgestellt. Im August hatten Stadt und das Amt Schwarzenbek-Land die 30.000 Euro teure Studie gemeinsam in Auftrag gegeben, dafür Fördermittel der Aktivregion Sachsenwald-Elbe erhalten.
Schnelle Schwimmer auf Bahn 3
Einer, der sich wieder ein Hallenbad für die Europastadt wünscht, ist Uwe Krützmann, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung (WVS). Der Schuhhändler war einst Mitglied der TSV Schwimmsparte: „Die Startbahn mit der Nummer drei war mein Zuhause“, berichtet er schmunzelnd. Auf den mittleren Bahnen drei und vier starten bei Wettkämpfen stets die Schwimmer mit den schnellsten Vorlaufzeiten. Der heute 60-Jährige war fünfmal Kreismeister und einmal sogar Landesmeister seiner Altersklasse. „Ich habe mir im Büchener Freibad selbst das Schwimmen beigebracht, bin dann als Jugendlicher von unserer Nachbarin zum Vereinsschwimmen überredet worden“, erzählt Uwe Krützmann.
WVS-Chef sicherte sich Startblöcke
Den Startblock sicherte sich der Schuhhändler, als das alte Hallenbad am Sachsenwaldring im Jahre 2002 geschlossen und später abgerissen wurde. „Ich musste sogar ein Gebot abgeben“, erinnert sich Krützmann. Zehn Deutsche Mark war ihm der Startblock aus Edelstahl wert. Als er ihn abholte, boten ihm die Bauarbeiter gleich die übrigen vier an: Das Hallenbad hatte einst fünf Bahnen in einem 25-Meter-Becken. Einen hat er verschenkt, die Nummer drei bleibt in seinem Besitz, aber die restlichen drei Startblöcke will der WVS-Chef der Stadt spenden, sollte ein neues Hallenbad gebaut werden.
Vorstellung der Machbarkeitsstudie
Wie gut die Chancen dafür stehen, entscheidet sich erst Mittwochabend: „Auch wir kennen das Ergebnis der Machbarkeitsstudie noch nicht“, sagt Ralf Spinngieß, Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Schwarzenbek-Land. Für die Studie hat die Düsseldorfer Unternehmensberatung Altenburg GmbH Schulen, Vereine, Verbände sowie Politiker und Verwaltung in der Stadt und dem Umland befragt und die bestehenden Schul- und Kitaentwicklungspläne eingearbeitet.
„Möllner Welle“ als Vorbild?
In der „Möllner Welle“ hat sich derweil der Planungsausschussvorsitzende Egon Siepert gemeinsam mit Parteifreund Günter Studt und CDU-Kollegen aus Mölln umgesehen. „Ein Spaßbad mit Spielgeräten und Riesenrutschen ist weder unser Wunsch noch aus unserer Sicht machbar“, stellen Siepert und Studt fest, die das Möllner Bad als „Best Practice-Beispiel“ loben: „Funktional, aber nicht unterkühlt.“ Nach einem Jahr konnte das 2016 eröffnete Bad, Am Kurgarten 8, bereits den 60.000 Gast begrüßen: Es verfügt über vier 25-Meter-Bahnen, Bewegungs- und Kinderbereich sowie drei Saunen samt Ruhebereich und wird von den Vereinigten Stadtwerken betrieben.
Deren Geschäftsführer, Heinz Grothkopp, hatte zudem aus Erfahrung einen Hinweis für die mögliche Umsetzung eines Schwarzenbeker Bades: Sinnvoll sei es, einen Projektentwickler als Bindeglied zwischen Politik, Verwaltung und den beteiligten Firmen zu engagieren.