Schwarzenbek.
Er hat bereits mit Behinderten gearbeitet, seine Frau war bei der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Gut Lanken (heute Louisenhof gGmbH) beschäftigt und sein Onkel war geistig behindert: Klaus Gawlik kennt sich bestens mit den Problemen von Menschen mit Handicaps aus. Der 67-Jährige wird Schwarzenbeks erster Behindertenbeauftragter.
Zunächst muss noch die Stadtvertretung am 22. November zustimmen – eine Formsache. Der Sozial- und Kulturausschuss hat bereits einstimmig für ihn votiert und eine entsprechende Empfehlung an das oberste politische Gremium der Stadt gegeben.
„Ich freue mich auf das Ehrenamt und kann sicherlich einiges für Menschen mit Behinderungen bewegen, weil ich viele ihrer Probleme kenne“, sagt der 67-Jährige. Er hat nach seiner Pensionierung für die Lebenshilfe Behinderte zu den Werkstätten gefahren. „Viele fühlen sich unterfordert und haben keinen Fürsprecher für ihre Anliegen. Solche Interessen werde ich vertreten und als Ansprechpartner und Mittler zur Verfügung stehen“, erläutert Gawlik, der selbst eine Behinderung hat. Er kann auf einem Auge nur sehr eingeschränkt sehen.
Nach seiner Wahl will er einmal monatlich eine Sprechstunde im Rathaus anbieten, will aber auch telefonisch erreichbar sein. „Meine Kontaktdaten sind nach der Wahl auf der städtischen Internetseite verfügbar. Ich werde mich aber auch in allen Einrichtungen, die mit der Betreuung von Behinderten zu tun haben, persönlich vorstellen und dort meine Telefonnummer hinterlassen“, kündigt Gawlik an.
Wie berichtet, hatte der Seniorenbeirat die Schaffung der Position eines Behindertenbeauftragten angeregt. Bislang hatten Menschen mit Behinderungen in Schwarzenbek nur die Kreisbehindertenbeauftragte Kirsten Vidal als Ansprechpartner. Sie bot regelmäßige Sprechstunden in der Stadt an, ist aber für das gesamte Herzogtum Lauenburg zuständig.
Vorbild ist das Amt Büchen
Die neue Stelle wird nach dem Vorbild des Amtes Büchen gerschaffen. Dort ist Jürgen Kroh seit 2015 als Behindertenbeauftragter tätig. Er hat auch die Schwarzenbeker beraten und will Gawlik – falls erforderlich – Starthilfe geben.
Gawlik war der einzige Bewerber für dieses Ehrenamt. Seine Wahlzeit beträgt drei Jahre, für seine Tätigkeit bekommt er eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 125 Euro. Er wird einen Raum im Rathaus für Sprechstunden bekommen.