Schwarzenbek. Schwarzenbek. Statt für Erweiterung am alten Standort stimmten die Mitglieder des Bauausschusses jetzt mehrheitlich für Neubau.
Keine Erweiterung der Feuerwache am bisherigen Standort an der Lauenburger Straße 46, sondern ein Neubau auf der daneben liegenden Wiese – mit dieser Entscheidung hat der Bauausschuss am Donnerstagabend einen monatelangen Stillstand beendet.
Feuerwehr hat Raumbedarf
Bereits im Mai 2017 hatten Wehrführer Thorsten Bettin und seinem Stellvertreter Nils Hilger den Feuerwehrbedarfsplan im Bauausschuss vorgestellt und darauf hingewiesen, dass der Platz in der 1973 erbaute und in den 1980er-Jahren erweiterte Feuerwache nicht mehr ausreicht. Die Fahrzeughallen sind zu klein für moderne und schwere Einsatzfahrzeuge und die rund 100 ehrenamtlichen Feuerwehrleute sowie Jugend- und Kinderabteilung.
Varianten für den Ausbau
Am 3. Mai 2018, fünf Tage vor der Kommunalwahl, hatte dann Architekt Karl-Arnim Samsz aus Aumühle Varianten für eine größere Wache vorgelegt – als Erweiterung, Neubau am bisherigen Standort sowie auf der sogenannten Müssener Wiesen gegenüber der Lotherol-Tankstelle. In jedem Fall müssten Flächen von Bauer Rüdiger Steffen zugekauft werden, dessen Felder das Areal der Feuerwehr umschließen.
Umbau bedeutet Kompromisse
Seither war es ruhig. Mehrere Anläufe des Bauausschussvorsitzenden Hans-Jürgen Stribrny (CDU), das Thema wieder auf die Tagesordnung zu setzen, wurden durch die übrigen Fraktionen mit dem Hinweis auf Beratungsbedarf abgelehnt. Derweil hatten sich CDU und Grüne bereits auf die Erweiterung in mehreren, unabhängigen Bauschritten verständigt. Am Donnerstagabend musste Stribrny dann aber erkennen, dass es für diese Variante keine Mehrheit gibt. SPD, FDP und Freie Wähler (FWS) sprachen sich für einen Neubau aus: „Wir gehen davon aus, dass ein Umbau Kompromisse beinhaltet und ein Neubau nicht viel teurer wäre“, erklärte Heinz Werner Rose (SPD).
CDU für Lösung im Konsens
Sichtlich konsterniert zogen sich CDU und Grüne daraufhin zur Beratung zurück. Während die Grünen sich enthielten, stimmten die beiden CDU-Mitglieder letztlich für den Auftrag an die Stadtverwaltung, den Baugrund an der Lauenburger Straße zu prüfen und Kaufverhandlungen zu beginnen. „Mir ging es letztlich darum, keine Fronten aufzubauen, sondern eine Lösung im Konsens zu finden, damit es endlich vorangeht“, erklärte Stribrny.
Proteste wegen Müssener Wiesen
Nach Informationen unserer Zeitung könnte die Erweiterung zwischen fünf und sieben Millionen Euro, der Neubau zwischen zehn und zwölf Millionen Euro kosten. Nicht eingerechnet sind dabei die Verkaufserlöse für das Altgebäude. Bereits 2021 könnte der Neubau stehen, sollte alles problemlos verlaufen. Probleme hatte es aber bereits mit den Müssener Wiesen gegeben: Im vergangenen Jahr hatten Bürgerproteste dafür gesorgt, dass das Areal im Einzugsgebiet des Schwarzenbeker Wasserwerks nicht zum Baugebiet wurde. Neben Wohnhäusern und der Erweiterung der Feuerwache sollte dort auch der Neubau der Kita „Kichererbse“ entstehen.