Schwarzenbek. Schwarzenbek. Bahnhof und Ritter-Wulf-Platz sind Bereiche, in denen sich Bürger unsicher fühlen. Hier ist Videoüberwachung angedacht.
In Büchen gibt es positive Erfahrungen mit der Überwachung von Bahnsteigen, Unterführung, Vorplatz und Bushaltestelle sowie des Schulzentrums. Daran wollen jetzt auch die Schwarzenbeker anknüpfen. Die Politiker haben der Verwaltung am Dienstagabend im Hauptausschuss einen Prüfantrag für Videoüberwachung am Bahnhof und anderen Brennpunkten wie beispielsweise dem Ritter-Wulf-Platz erteilt.
Gute Erfahrungen mit Video in Büchen
„Auf den Bahnsteigen ist die Deutsche Bahn AG zuständig. Wir haben einen Zuschuss für die Einrichtung der Videoüberwachung gezahlt, weil wir das gerne haben wollten. Die Überwachung auf dem Vorplatz und an der Schule haben wir selbst aufgestellt und finanziert. Bei einer Straftat kommt die Polizei zu uns und schaut sich die Aufzeichnungen an. Der Vandalismus ist durch die Überwachung zurück gegangen“, sagt Büchens Bürgermeister Uwe Möller. 10.000 Euro hat die Überwachung am Bahnhof die Gemeinde Büchen gekostet. Geld, das für das Sicherheitsgefühl der Bürger gut angelegt ist, wie Möller sagt.
Bahn will die Kosten nicht tragen
Das sieht auch die Mehrheit der Politiker in Schwarzenbek so. „Der Bahnhof ist desolat. Dort gibt es zerbrochene Scheiben, kaputte Fahrstühle , Schmutz und Kriminalität. Eventuell helfen wir mit der Überwachung sogar bei der Aufklärung von Fahrraddiebstählen“, warb Calvin Fromm (SPD) für den Antrag seiner Partei, eine Videoüberwachung am Bahnhof und auf dem Vorplatz zu installieren. Die Deutsche Bahn AG könnte sich Kameras auf Bahnsteigen und der Unterführung durchaus vorstellen, will aber die Kosten dafür nicht tragen, wie ein Vorabgespräch seitens der Verwaltung ergeben hat. Die Sicherheitspartner der Stadt, dazu zählen unter anderem die Bahn AG, das Bahnhofsmanagement und die Bundespolizei, seien aber durchaus bereit, den „Weg einer Videoüberwachung mit uns zu gehen“, erklärte Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig.
Helmut Stolze (FDP) sieht indes die Deutsche Bahn AG in der Pflicht. „Die DB freut sich, wenn wir ihre Aufgaben übernehmen“, sagte er. „Wir machen die Überwachung nicht für die Deutsche Bahn, sondern für unsere Bürger“, hielt Rüdiger Jekubik (SPD) dagegen.
Gesamtkonzept für alle Brennpunkte gefordert
Letztlich setzten sich die Befürworter mit ihrem Prüfauftrag durch. „Wenn wir das machen, möchte ich ein Gesamtkonzept, bei dem auch andere Brennpunkte wie beispielsweise der Ritter-Wulf-Platz betrachtet werden“, sagte Stolze. Darauf verständigten sich die Politiker. Sie wollen das Konzept in Zusammenarbeit mit der Polizei und weiteren Mitgliedern ihrer Sicherheitspartnerschaft erarbeiten.
Polizei begrüßt die Überwachung
„Eine Videoüberwachung vom Bahnhof habe ich bereits vor neun Jahren angeregt, als ich hier meinen Dienst angetreten habe. Damals gab es extrem viel Vandalismus in diesem Bereich. Die Überwachung scheiterte damals an den Kosten, die die Stadt nicht übernehmen wollte“, sagt Polizeichef Ernst Jenner. Er hält eine Videoüberwachung an Schwerpunkten wie dem Bahnhof und am Ritter-Wulf-Platz für sinnvoll. „Der Bahnhof ist stark frequentiert, dort gibt es Fahrraddiebstähle und Vandalismus. Videoüberwachung verdrängt Kriminalität und erhöht das subjektive Sicherheitsempfinden der Pendler“, so Jenner. Auch auf dem Ritter-Wulf-Platz fühlen sich Menschen mitunter bedroht: Dort treffen sich vor allem abends Jugendliche und die örtliche Trinkerszene.