Schwarzenbek. Schwarzenbek. Das Kanalnetz ist in Teilen marode, Klärschlamm muss teuer entsorgt werden. Die Folge: Gebühren werden deutlich steigen.
Das Schmutzwasserkanalnetz in der Europastadt ist aktuell 52 Kilometer lang. Dazu kommen 64,5 Kilometer Regenwasserkanäle. Die Rohre werden regelmäßig mit Kameras überprüft. Das Ergebnis: Es sind Schäden in älteren Teilen des Kanalnetzes festgestellt worden, die in den kommenden drei Jahren nach und nach behoben werden sollen. Dafür müssen die Gebühren deutlich angehoben werden. Die Steigerung beträgt rund 20 Prozent.
Gebühren steigen deutlich an
Die Abwassergebühr soll von aktuell 2,38 Euro pro Kubikmeter auf 2,84 Euro steigen. Beim Regenwasser soll sich die Gebühr von derzeit 64 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche auf 82 Cent erhöhen. Im Gewerbegebiet Elmenhorst/Lanken, das ebenfalls an das Klärwerk in Schwarzenbek angeschlossen ist, wird es eine Gebührenanhebung von aktuell 2,47 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser auf 2,88 Euro geben. Wer noch eine Sammelgrube hat, muss für die Leerung ebenfalls etwas tiefer in die Tasche greifen: Die Entsorgungsgebühr steigt von 12,66 Euro pro Kubikmeter auf 12,83 Euro.
Eigenbetriebe investieren 6,9 Millionen Euro
Grund für die Erhöhungen sind Investitionen. Insgesamt 6,9 Millionen Euro geben die städtischen Eigenbetriebe Abwasser bis 2021 für die Sanierung der Kanalisation sowie den Neubau eines Sozialgebäudes auf dem Gelände des Klärwerks an der Feldstraße aus. „Dafür sind Kreditaufnahmen erforderlich. Die Ansätze für die Mehraufwendungen sind bereits in die Kalkulation für die Gebühren von 2019 bis 2021 eingeflossen“, schreibt Corinna Romahn, Kaufmännische Werkleiterin des in 2005 gegründeten Eigenbetriebs Abwasser, in ihrer Beschlussvorlage für die Sitzung des Finanz- und des Bauausschusses. Die beiden Gremien tagen heute um 19 Uhr im Forum des Gymnasiums in der Buschkoppel 7.
Klärschlamm wird teuer verbrannt
Um eine Erhöhung werden die Politiker nicht herum kommen, da der Eigenbetrieb kostendeckend arbeiten muss. Die Rücklage ist praktisch aufgebraucht, da die Eigenbetriebe bereits 2017 deutlich mehr Geld für die Klärschlamm-Entsorgung bereitstellen mussten. Grund ist eine Gesetzesänderung. Ursprünglich war es geplant, den getrockneten Klärschlamm aus den Schilfbeeten an der Feldstraße als Dünger an Landwirte abzugeben. Das ist nicht mehr möglich. Da der Klärschlamm nach der neuen Rechtsgrundlage zuviel Kupfer enthält, muss er verbrannt werden. 22 000 Euro entfielen allein in 2017 auf die Zwischenlagerung, weitere 239 000 Euro fielen im vergangenen Jahr durch die Verbrennung in der MVA Stapelfeld im Kreis Stormarn an.