Schwarzenbek. Schwarzenbek. Die Stadt schafft Wildblumenwiesen, um dem fortschreitenden Insektensterben entgegen zu treten.
Bei den Stadtwerken Schwarzenbek am Kleinen Schmiedekamp summt und brummt es gehörig: Im Frühsommer wurde auf einem Teil des Geländes eine Wildblumenwiese angelegt. Für kleine Honigproduzenten ist sie zur Bienenweide geworden– für die Mitarbeiter und Anwohner der Stadtwerke eine Augenweide.
3000 Euro für Saatgut investiert
Die rund 3000 Quadratmeter große Fläche ist nur eine von mehreren Blühwiesen in der Stadt. 3000 Euro haben die Politiker für das Saatgut ausgegeben. Es ist fünfjährig und muss dann wieder erneuert werden. Die Stadt will mit den Blühwiesen das fortschreitende Insektensterben bekämpfen. Denn vor allem durch die konventionelle Landwirtschaft und den Einsatz von chemischen Spritzmitteln hat sich die Masse der Fluginsekten in Deutschland in den vergangenen 30 Jahren um drei Viertel verringert. Das ist das Ergebnis der sogenannten Krefeld-Studie, die die Politiker zum Anlass genommen haben, um Blühwiesen in Schwarzenbek zu schaffen.
Im Lupuspark braucht die Wiese „Starthilfe“
Während Blühwiesen im Lupuspark, beim Klärwerk an der Bölkau und kleinere Flächen wie beispielsweise in den Beeten rund um das Rathaus von den Politikern geplant waren, ist die rund 3000 Quadratmeter große Blühwiese bei den Stadtwerken zusätzlich entstanden. „Im Frühsommer hat der von der Stadt beauftragt Landwirt Rüdiger Steffen noch Saatgut übriggehabt, nachdem er die anderen Wiesen angelegt hat. Die Saat wurden dann auf der Freifläche auf unserm Gelände ausgesät“, sagt Betriebsleiter Matthias Johannsen.
Der Erfolg kann sich sehen lassen: Neben Bienen bietet das Blumenparadies auch Schmetterlingen und vielen anderen Insekten Unterschlupf und zieht daher auch Vögel auf der Suche nach Nahrung an. Auch Igeln soll das grüne Paradies Schutz und Nahrung bieten.
Große Vielfalt an Blühpflanzen
Damit eine möglichst große Vielfalt an Blühpflanzen entsteht, sind neben Sonnenblumen auch jede Menge andere heimische Wildblumen angepflanzt worden. „Den ganzen Sommer über hat immer irgendetwas geblüht. Das lockte zahlreiche Insekten an. Aktuell blühen noch die Sonnenblumen“, so der Wassermeister.
1,5 Hektar alleine an der Bölkau
Die größte Fläche ist an der Bölkau beim Klärwerk entstanden. Dort sind 1,5 Hektar in eine Blumenwiese umgewandelt worden. Bei der Wiese im Lupuspark hat es allerdings wegen der extremen Hitze und Trockenheit im Sommer im Gegensatz zu den anderen Flächen Probleme gegeben. Die Saat ist dort nur durch zusätzliche Bewässerung aufgegangen.
Das werden nach dem Willen der Politiker nicht die letzten Blühwiesen in Schwarzenbek sein. Die Verwaltung soll künftig noch weitere städtische Flächen naturnah umwandeln, wenn diese dafür geeignet sind.