Schwarzenbek. Schwarzenbek. Die Stadt hat ehrgeizige Klimaziele. Aber der Funke für die E-Mobilität springt in Schwarzenbek nicht so richtig über.
Die Europastadt hat ehrgeizige Ziele für den Klimaschutz. So soll der Kohlendioxidausstoß bis 2030 um 33 Prozent sinken, der Stromverbrauch um 20 Prozent. Allerdings will die Stadt im Gegenzug auch die Elektromobilität massiv fördern. Wenn das gelingen würde, dürfte zumindest das Ziel mit dem sinkenden Stromverbrauch schwer zu erreichen sein.
Die Stadtverwaltung hat keine E-Mobile
Doch diese Energiewende beim Straßenverkehr zeichnet sich in der Europastadt momentan nicht ab – zumal die Stadt selbst nicht aktiv dabei mitmacht, wie Heinz-Werner Rose (SPD) jetzt im Bauausschuss monierte. „Wir haben seit drei Jahren einen Beschluss der Stadtvertretung, dass bei der Erneuerung von Fahrzeugen im städtischen Fuhrpark vorwiegend Elektrofahrzeuge angeschafft werden sollen. Doch wir haben bis heute kein einziges – und das obwohl gerade der Bauhof und der IT-Bereich neue Autos bekommen haben“, kritisierte der Sozialdemokrat.
Der Kreis macht es vor
Die Kreisverwaltung geht da mit besserem Beispiel voran. Bereits seit 2016 gibt es dort vier E-Mobile vom Typ BMW I3. „Wir hatten anfangs Fahrzeuge mit einem zusätzlichen Benzinmotor als sogenannten Range Extender zur Reichweitenverlängerung. Es hat sich herausgestellt, dass dieser kaum benötigt wurde. Deshalb haben wir jetzt vier neue Fahrzeuge dieses Typs, die rein elektrisch betrieben werden“, sagte Kreissprecher Tobias Frohnert.
Doch die Umstellung auf E-Mobilität läuft im Kreis trotz zahlreicher Bemühungen eher schleppend. Rund 180 rein elektrisch betriebene Fahrzeuge (hinzu kommen Hybride mit zusätzlichem Verbrennungsmotor) gibt es im Herzogtum. In Schwarzenbek sind es weniger als zehn.
Schwierige Standortsuche für neue E-Ladesäulen
Um Anreize zum Kauf eines Elektrofahrzeugs zu schaffen, wollen die Politiker die Infrastruktur mit Ladesäulen ausbauen. Doch das ist gar nicht so einfach. Seit dem Oktober 2017 gibt es eine E-Ladesäule mit zwei grün markierten Stellplätzen, die Elektrofahrzeugen vorbehalten sind, im Lupus-Park am Hagebaumarkt. Diese werden gut genutzt, wie die Klimaschutzbeauftragte Kirsten Boltz sagt: „Mehr als 80 Ladevorgänge gab es seit der Inbetriebnahme. Allerdings ist das Stromtanken dort auch kostenlos.“ Deshalb will die Stadt die mit Mitteln des Förderprogramms „HansE“ errichtete Säule auch weiter betreiben. Die Förderung läuft allerdings Ende des Monats aus. Die Stadt wird die Säule dann für 5000 Euro übernehmen, mit dem weiteren Betrieb dann die Vereinigten Stadtwerke betreuen. Dem haben die Politiker zugestimmt. Eine weitere städtische Ladesäule gibt es an der Compestraße bei der Polizeiwache. Diese wird jedoch kaum genutzt.
Zwei privat betriebene Ladesäulen gibt es an der Möllner Straße bei der Schleswig-Holstein Netz AG und beim Autohaus Päsler an der Hamburger Straße. Vertagt haben die Politiker die Idee, an der Schmiedestraße und am Schwarzenbeker Bahnhof weitere Säulen zu errichten, weil die Standorte aus ihrer Sicht ungünstig sind.