Schwarzenbek. Schwarzenbek. Elf Nachwuchspolitiker wollen auf neue Themen besetzen und jugendpolitische Aktivitäten starten.

„Wir sind ja nicht nur zum Plakatekleben und als Wahlkampfhelfer da“, antwortet Robert Riep selbstbewusst auf die Frage, ob die Gründung des Ortvereins der CDU-Nachwuchsorganisation Junge Union (JU) nicht ein Jahr zu spät erfolgt. Nachdem vor elf Monaten auf Initiative des JU-Kreisvorsitzenden Florian Slopianka (21) in der Europastadt ein sogenannter Stützpunkt der Jungen Union gegründet wurde, erfolgte am Wochenende die Gründung eines Ortsvereins mit insgesamt elf aktiven Mitgliedern.

Junge Union gründet Ortsverband

Allerdings waren zur Gründungsversammlung nur vier Mitglieder erschienen: Jura-Student Robert Riep, bisher Stützpunktleiter, wurde zum Vorsitzenden gewählt, Schatzmeister ist Anlagenbauer Tjalf Zerreis (26). In Abwesenheit wurden Schüler Ole Hansen (16) aus Breitenfelde zum stellvertretenden Vorsitzenden, Soldat Benjamin Sack (23) aus Schwarzenbek zum Beisitzer und Abiturient Carl Wiesner (19) zum Mitgliederbeauftragten gewählt.

Jugendpolitische Akzente setzen

Mit einem Altersdurchschnitt von unter 20 Jahren ist die JU fast zwei Generationen von der aktuellen Stadtverordnetenfraktion der CDU (65 Jahre) entfernt. Doch nicht nur diese Lücke wollen die Nachwuchspolitiker füllen: „Es gibt in Schwarzenbek keinen Kinder- und Jugendbeirat mehr. Wir wollen deshalb als JU versuchen, jugendpolitische Aktivitäten in der Politik voranzubringen“, so Riep.

Andere Themen als die Mutterpartei

Auch der Altersunterschied zur Fraktion sei deutlich spürbar, so der 20-Jährige: „In der Themensetzung gehen unsere Vorstellungen auseinander.“ Wichtig für den CDU-Nachwuchs sei etwa die Digitalisierung. Gemeint ist damit nicht nur die Breitbandverkabelung, sondern das Angebot digitaler Angebote in den öffentlichen Verwaltungen. Riep: „Einen entsprechenden Antrag hatten wir bereits zur Kreistagswahl gestellt, der auch Einzug ins CDU-Wahlprogramm gefunden hat.“

CDU setzt auf den Nachwuchs

Lob für das Engagement der JU kam von der CDU-Landtagsabgeordneten Andrea Tschacher, die auch die Sitzung leitete, und vom CDU-Stadtverordneten Roman Larisch: „Wir haben ein Problem. Wir sind die Partei der Alten. Da kann es für uns nur gut sein, dass es euch gibt.“

Vier JU-Ortsverbände im Kreis

Mit der Schwarzenbeker Neugründung gibt es jetzt vier JU-Ortsverbände im Kreis mit insgesamt 257 Mitgliedern. Allerdings werden darunter auch Mitglieder bis zum Alter von 35 Jahren geführt. Riep: „Die Zahl der jungen, aktiven Mitglieder ist geringer.“ Neben Schwarzenbek gibt es aktuell vier weitere Ortsverbände im Kreis: Büchen, Mölln und Lauenburg. Zum Vergleich: Die CDU zählt kreisweit 1287 Mitglieder, organisiert in 43 Ortsverbänden.

Spanferkel und Politik

Die JU will jedoch nachziehen und weitere Ortsverbände gründen: Geplant sind ein Ortsverband Lauenburgische Seen im Nordkreis sowie die Zusammenlegung des Lauenburger Ortsverbands mit Geesthacht, wo die jungen Christdemokraten bisher nicht so recht Fuß fassen konnten. Wer die Nachwuchsorganisation kennenlernen will: Am 27. Oktober lädt der JU-Kreisverband im Witzeezer Gasthof „Lindenkrug“ zum traditionellen Spanferkelessen ein. Anmeldung bei den Ortsvorsitzenden oder online unter www.ju-herzogtum.de.