Schwarzenbek. Schwarzenbek. Die älteste der vier Schwarzenbeker Apotheken hat einen neuen Besitzer: Peter Genz (64) hat die Stadt-Apotheke verkauft.
Noch steht auf den Schildern an der Lauenburger Straße groß „Peter Genz“ und klein darunter „Stadt-Apotheke“. Daran wird sich vorerst auch nichts ändern: Doch die Apotheke hat jetzt einen neuen Besitzer, wie der 64-jährige Genz am Freitag mitteilte.
Stadt-Apotheke wechselt Besitzer
Neuer Leiter ist Jan Allendorf aus Bergedorf. Er wird das 182 Jahre alte Unternehmen im Sinne von Genz weiterführen: „Für unsere Kunden wird sich nichts ändern. Das Team bleibt und unser Service wird weiter ausgebaut“, verspricht Genz. Er selbst von einem Vollzeitjob auf eine Teilzeitstelle mit 15 bis 20 Wochenstunden wechseln.
„Ich werde regelmäßig dienstags vor Ort sein“, verspricht Genz. Die Übergabe soll beim verkaufsoffenen Sonntag am 2. September mit einem Empfang gefeiert werden.
Vor 182 Jahren gegründet
Im Jahr 1836 hatte August Conrad Ludwig Block aus Pötrau bei Büchen das königliche Privileg erhalten, im damaligen Dorf Schwarzenbek eine Apotheke betreiben zu dürfen. 1955 pachtete Siegfried Genz zunächst die Apotheke, die zwölf Jahre später – nun als Stadt-Apotheke – in seinen Besitz überging.
Seit 1984 führt Sohn Peter das Unternehmen. Er verlegte im Jahr 2000 die Geschäftsräume in den Passage-Treff. Als Vorsitzender des TSV Schwarzenbek und Leiter des Lauftreffs organisierte Genz vor zehn Jahren den ersten Marathon in der Region. Als Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung (WVS) setzte er sich für die Belebung der Innenstadt ein.
Genz freut sich aufs Reisen
Bis 2010 war Genz zudem als Mitglied der Fraktion „FDP/Freie Bürger“ auch Stadtverordneter, zog dann jedoch nach Witzeeze und gab sein Mandat zurück. Jetzt steht erneut ein Umzug an, diesmal nach Woltersdorf. „Und wir werden jetzt sicherlich mehr reisen“, freut sich Genz auf mehr Freizeit und eine Tour mit Ehefrau Kerstin, die beide im September im Wohnmobil nach Rumänien führt.
Konkurrenz durchs Internet
Seine Apotheke sieht Genz gut aufgestellt – trotz der Konkurrenz durch Internetanbieter: „Der eigentliche Skandal sind die unterschiedlichen Preise“, sagt Genz.
Seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Jahr 2016 müssen sich Versandapotheken im EU-Ausland bei rezeptpflichtigen Medikamenten nicht an die in Deutschland geltende Preisordnung halten.
Pluspunkt ist Beratung
„Die dürfen seither Medikamente rabattieren und arbeiten mit Lageristen statt mit ausgebildeten Fachkräften“, kritisiert Genz. Aktuell gibt es deutschlandweit noch etwa 19 000 Apotheken, vor zehn Jahren waren es noch 6000 mehr. Für die Stadt-Apotheke ist Genz dank guter Beratung und eines treuen Kundenstamms weiter optimistisch: „Wer ein gutes Konzept hat und sich um seine Kunden bemüht, wird bestehen.“