Schwarzenbek . Vonovia bedauert Defekt, nennt aber keinen Reparaturtermin
Mit zwei Sechserpacks Wasserflaschen und einer Einkaufstüte macht sich gestern ein Bewohner des zum Wohnungskonzern Vonovia gehörenden Hochhauses am Verbrüderungsring 5 auf den Weg in den achten Stock – über das Treppenhaus, denn der einzige Fahrstuhl ist defekt. Am Treppenabsatz zuckt der Mann noch mal kurz mit den Schultern: Er ist den Weg gewohnt, denn der Fahrstuhl ist bereits seit zwölf Wochen defekt.
An der Aubenasstraße 15 war im vergangenen Herbst ebenfalls der Lift defekt, funktionierte jedoch nach zehn Tagen wieder. Warum es im ebenfalls der Vonovia gehörenden Haus am Verbrüderungsring 5 so lange dauert, erklärt Pressesprecherin Jana Kaminski mit langen Lieferzeiten: „An dem Aufzug sind sowohl Antrieb, als auch die Steuerung defekt. Ersatz wurde umgehend nach Feststellung dieses Defekts bestellt – leider sind wir hier jedoch von langen Lieferzeiten und auch personellen Ressourcen der Fachfirmen abhängig.“
Mit der Aufzugsfirma stehe Vonovia in engem Kontakt, um die Reparatur „nochmals höher zu priorisieren“. Ein genaues Datum gibt es allerdings nicht. Kaminski: „Selbstverständlich werden wir unsere Kunden für den Zeitraum des Ausfalls angemessen entschädigen.“
Mieter berichten derweil von älteren Bewohnern mit gesundheitlichen Einschränkungen, die nach dem kräfteraubenden Aufstieg einen Schwächefanfall erlitten haben. „Wir bedauern die aktuelle Situation sehr“, sagt Kaminski. Man sei sich bei der Vonovia sehr wohl bewusst, dass der Defekt für die Mieter mit großen Einschränkungen verbunden sei. Man arbeite mit Hochdruck daran, die Reparatur zu beschleunigen, hat für die Mieter einen Trageservice eingerichtet: Nach vorheriger Anmeldung, jedoch nur zwischen 10 und 14 Uhr, werden Einkäufe nach oben getragen. „Gern hätten wir den Tragedienst-Service ausgeweitet, aber leider fehlen auch hier die Ressourcen bei den zur Verfügung stehenden Anbietern. Wir werden alle Mieter, die dringend auf den Fahrstuhl angewiesen sind, nochmals persönlich kontaktieren, um zu schauen, welche individuelle Unterstützung wir zusätzlich anbieten können“, verspricht Kaminski.
Als wenn der Ausfall des Fahrstuhls nicht genug wäre, ist pünktlich zum Beginn der Fußball-WM im Haus auch noch der TV-Empfang via Kabel ausgefallen. „Leider betraf die Störung eine sogenannte Kopfstelle und ist damit umfangreich in der Behebung“, sagt Kaminski. Techniker haben den Kabelanschluss bereits freigelegt, wann im Hochhaus die Fernseher wieder laufen, ist noch offen.