Schwarzenbek/Müssen. Schwarzenbek/Müssen. Neben Therapieangeboten mit Tieren sollen in Louisenhof auch ein Archehof und ein Bioladen entstehen.

Esel „Speedy“ und Pudel „Merlin“ sind Bestandteil des neuesten Angebots der Louisenhof gGmbH, mit dem Menschen mit Behinderungen besser integriert werden sollen. Zehn Bewohner – zum Teil Autisten, zum Teil auch Behinderte, die Schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen Kontakten haben – lernen durch den Umgang mit den Tieren, Kontakt zu anderen aufzunehmen.

Kassen übernehmen Kosten nicht

„Das ist ein wichtiges Angebot, wird von den Kranken- und Pflegekassen aber nicht übernommen. Die Kosten tragen wir aus unserem Etat“, erläuterte Melanie Lindemann, Louisenhof-Geschäftsführerin bei einem Besuch von Kreispräsident und CDU-Spitzenkandidat Meinhard Füllner mit den beiden CDU-Kreistagsabgeordneten Maja Bienwald und Egon Siepert.

Bauarbeiten sind abgeschlossen

Abgeschlossen sind mittlerweile die letzten Bauarbeiten auf dem ehemaligen Bauernhof in Louisenhof. Der Müssener Ortsteil ist einer von mehreren Standorten der Einrichtung, die aus der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Gut Lanken hervorgegangen ist.

Nach einer Auseinandersetzung mit dem Vermieter haben Bewohner und Betreuer das Gut verlassen und sind nach Louisenhof und Schwarzenbek umgezogen. 2016 war dieser Umzug abgeschlossen.

Eine Großküche und Werkstätten

Mittlerweile gibt es in Schwarzenbek eine Wohngruppe mit 20 Menschen im ehemaligen Amtsgericht an der Compestraße, eine Großküche, Kaminholzverkauf und Werkstätten an der Industriestraße und das Café im Amtsrichterhaus,. Dort hat die Louisenhof gGmbH auch den Kulturbetrieb übernommen.

„Schade, dass wir weder Hofladen noch Weinstube im Amtsgericht unterbringen konnten. Aber für die Inklusion ist es gut, wenn ein Teil unserer Bewohner sich mitten in der Stadt bewegt“, sagte Werkstattleiterin Barbara Hollmann.

Archehof und Hofladen

Aktuell nutzen die Beschäftigten weiterhin den Wochenmarkt, um ihre Produkte aus
35 Hektar Biolandbau anzubieten. „Wir werden aber perspektivisch auch einen modernen Hofladen in Louisenhof eröffnen. Das ist ein nächstes Projekte“, so Lindemann. Auch ein „Archehof“ für seltene Haustierrassen soll möglichst noch in diesem Jahr entstehen.

Behutsame Expansion

„Gut angelaufen ist unser Mittagstisch an der Industriestraße. Auch ohne Werbung, gemacht zu haben, verkaufen wir dort monatlich 400 Mahlzeiten“, so die Geschäftsführerin. Noch in diesem Jahr soll auch an der Industriestraße der Verkauf von aufgearbeiteten Möbeln beginnen. Die gemeinnützige gGmbH setzt langfristig auf eine behutsame Expansion.

Auch weitere Standorte sind im Gespräch, Details wollte Lindemann aber noch nicht nennen: „Dafür ist es aktuell noch zu früh. Aber wir haben einige Visionen.“

Auszeichnung von der WVS

Für das Engagement, Menschen mit Behinderungen in Arbeit zu bringen, ist die Louisenhof gGmbH erst im November 2017 mit dem Wirtschaftspreis der WVS Schwarzenbek ausgezeichnet worden.