Schwarzenbek. Schwarzenbek. Es fehlen bislang 98 Plätze für die Kinderbetreuung in Krippen und Kitas. Eltern laufen Sturm, die Stadt muss eine Lösung finden.
„Der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz hat uns überrollt. Als ich hier anfing, hatten wir vier Kitas, jetzt sind es neun. Und es reicht trotzdem nicht“, sagte Maik Picker, Vorsitzender des Sozial- und Kulturausschusses (SPD) gegenüber unserer Zeitung.
Eltern machen Druck
In der vergangenen Woche sahen er und Fachbereichsleiterin Kathrin Kipke sich mit den Protesten von Elternvertretern konfrontiert: Für momentan 98 Kinder fehlen Plätze in Krippe oder Elementarbetreuung. Betroffen sind auch Berufstätige, die auf einen Platz angewiesen sind.
Prinzip Hoffnung
Kathrin Kipke ist sich aufgrund der Erfahrungen der Vorjahre zwar sicher, dass sich die Situation noch entspannen wird: Einige Anträge seien bereits ein Jahr alt und manche Eltern hätten in der Zwischenzeit sicher andere Lösungen gefunden, seien umgezogen oder hätten sich entschieden, die Kinder noch ein Jahr zu Hause zu lassen
„Fest steht, dass wir das Problem angehen müssen. Eine Lösung könnte die Ausweitung der Waldgruppe sein“, sagte Calvin Fromm (SPD) während der Sitzung.
Schnelle Lösung gesucht
„Trotz aller damit verbundenen Probleme, ließe sich das zumindest für den Übergang schnell realisieren. Wir bräuchten einen Container, Erzieher, aber keine baulichen Maßnahmen“, pflichtet ihm Maik Picker bei.
Waldkita bietet Betreuung nur bis 13 Uhr
Das sieht Christina Bethien, Leiterin der Kita St. Franziskus, zu der auch die Waldgruppe „Eichhörnchen“ gehört, kritisch. „Die Gruppe hat 15 Plätze und die sind alle belegt. Wir werden im Sommer eine Überbelegung mit 16 Plätzen haben, Im Januar 2019 werden dort 17 Kinder betreut. Der Kreis hat das genehmigt. Mehr geht nicht“, so Bethien. Hinzu kommt, dass es nur Plätze bis 13 Uhr gibt, weil ein Mittagstisch im Wald aus hygienischen Gründen nicht zulässig ist.
„Die meisten Eltern suchen einen Ganztagsplatz. Mit einer Waldgruppe wäre ihnen nicht geholfen“, weiß die Kita-Leiterin. Ein weiteres Problem ist der Mangel an Erziehern sowie der Standort.
Stadt müsste über Fläche verhandeln
Denn der Container der Kinder, der ihnen bei schlechtem Wetter Unterschlupf bietet und in dem ihre Sachen aufbewahrt werden, steht auf dem Grundstück der Neuen Lübecker Baugenossenschaft am Sachsenwaldring. Für eine Erweiterung müsste die Stadt mit der Genossenschaft verhandeln.
Allerdings erweitert die Stadt die Kapazitäten kontinuierlich weiter. Aktuell gibt es 1150 Betreuungsplätze für Kinder von der Geburt bis zum zehnten Lebensjahr.
Schwarzenbek erweitert Kapazitäten
Eine zusätzliche Krippengruppe entsteht in St. Elisabeth (Verbrüderungsring), eine Erweiterung an der Kita Knöpfchen (Grabauer Straße) beginnt bald, und ein Neubau an der Buschkoppel ist geplant (wir berichteten).
Fakt aber auch: Es werden Eltern trotz zusätzliche Tagesmütter keinen Platz bekommen. Sie müssen dann ihren Rechtsanspruch einklagen.