Schwarzenbek. Schwarzenbek. Die Stadt wächst auf 16.500 Einwohner, immer mehr Eltern sind Doppelverdiener. Damit steigt auch der Bedarf an Kinderbetreuung.

546 Kita-, 160 Krippen- und 150 Hortplätze sowie weitere 150 Plätze für die Betreuung in der offenen Ganztagsschule: Die Europastadt ist bei der Kinderbetreuung von kurz nach der Geburt bis zum zehnten Lebensjahr auf einem guten Weg, aber eine Vollversorgung ist noch nicht erreicht. Mit insgesamt 1006 Plätzen erreicht die Stadt einen Versorgungsgrad von 68 Prozent: Bei den Kita-Plätzen liegt die Quote sogar bei 86 Prozent, beim Hort bei 44 Prozent und bei Krippenplätzen bei 43 Prozent.

Bedarfsermittlung im Frühjahr

Wie viele Plätze wirklich fehlen, wird sich aber erst im Frühjahr zeigen, wenn die Eltern ihren Bedarf über die zentrale Platzvergabe im Rathaus angemeldet haben. „Besonders im Krippenbereich ist der Bedarf in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wir haben aber auch noch Probleme mit einer durchgängigen Betreuung von der Krippe bis zum Hort. Es gibt immer noch Kinder, die die Einrichtung im Laufe dieser Zeit wechseln müssen“, sagt Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig.

Vier neue Kitas wurden gebaut

Die Stadt hat auf den wachsenden Bedarf reagiert und in den vergangenen Jahren vier neue Kitas gebaut. Zu den etablierten Einrichtungen der evangelischen Kirche (St. Elisabeth am Verbrüderungsring und St. Franziskus am Ernst-Barlach-Platz 9) und des ASB (Konfetti an der Breslauer Straße und Kichererbse an der Frankfurter Straße) sind die ASB-Kita Knöpfchen (Grabauer Straße) sowie die drei Johanniter-Kitas Traumland (Breslauer Straße), Pavillon (Berliner Straße) und Nordlicht (Heuweg) hinzugekommen.

Die Kita Nordlicht wurde im vergangenen Sommer auch bereits erweitert, obwohl sie erst zwei Jahre alt ist. Auch die Kita Knöpfchen soll um eine Gruppe erweitert werden, die Planungen sind allerdings ins Stocken geraten, weil die Baugenehmigung aussteht.

Ersatz für Kichererbse verzögert sich

Verzögern wird sich auch der Ersatzbau für die mehr als 50 Jahre alte und marode Kita Kichererbse. Noch im Sommer stand eine Fertigstellung des Neubaus auf dem Beachfeld des TSV an der Buschkoppel für den August 2018 im Raum. Diesen engen Zeitplan hielt allerdings schon im Juni der ehemalige ASB-Kreisgeschäftsführer Sven Minge für „sehr sportlich“. Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig geht mittlerweile von einem Einweihungstermin im Sommer 2019 aus. „Beim ursprünglichen Zeitplan gingen wir noch von einem Neubau auf den Müssener Wiesen aus. Da sich dieser Standort nicht realisieren ließ, gibt es durch die Umplanung und den neuen Standort Verzögerungen“, so die Verwaltungschefin.

Baubeginn erst in 2019

Die neue Kita an der Buschkoppel soll größer als die bisherige Kichererbse werden. Bislang werden an der Frankfurter Straße 105 Kinder betreut, an der Buschkoppel sollen es voraussichtlich 130 werden. Trotz des Neubaus wird ein Teil der Beachflächen des TSV erhalten bleiben. Eine Planung und eine Kostenschätzung soll ein Architekt im Februar im Bauausschuss vorstellen. Einen Termin für die Sitzung gibt es allerdings noch nicht. Die Ausschreibung für die einzelnen Gewerke ist dann für den Sommer 2018 geplant, Baubeginn könnte noch im Herbst sein.

Was nach dem Umzug der Kita Kichererbse an die Buschkoppel im Sommer 2019 mit dem Altbau an der Frankfurter Straße geschehen soll, steht noch nicht fest. „Noch gibt es keine konkreten Planungen für das Grundstück. Darüber werden wir nachdenken, wenn es soweit ist“, sagt Ute Borchers-Seelig.