Schwarzenbek. Schwarzenbek. Das Rathaus ist zu eng für die 100 Beschäftigten. Anbau, Teilzumzug oder angemietete Räume könnten Abhilfe schaffen.

Das Rathaus ist nicht nur ein Sanierungsfall, sondern mittlerweile auch viel zu klein. Gut 100 Mitarbeiter drängen sich in den Büros am Ritter-Wulf-Platz. Selbst die Fraktionen müssen ihre Zimmer zumindest mit den Verwaltungsmitarbeitern teilen, Beratungsstellen werden zum Teil sogar ausgegliedert.

Ausbau des Dachgeschosses in Diskussion

„Die Raumnot ist jetzt aktuell da. Darauf müssen wir reagieren. Deshalb prüfen wir intern weiter die Pläne für einen Ausbau des Dachgeschosses“, sagt Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig. Das momentan als Lagerraum genutzte Dachgeschoss hat eine Fläche von 500 Quadratmetern.

Bildungszentrum nicht vom Tisch

Allerdings ist das Raumkonzept eine Rechnung mit mehreren Unbekannten. Zum einen steht auch der Umbau der ehemaligen Realschule zum Bildungszentrum an. Dort soll auch die Stadtbücherei ein neues Domizil finden – das dürfte allerdings frühestens 2020 etwas werden, und selbst das ist eine sehr optimistische Schätzung. Denn die Politiker wollen das Projekt Bildungszentrum zwar grundsätzlich voranbringen, allerdings dürften vor der Kommunalwahl am 6. Mai 2018 keine grundlegenden Entscheidungen mehr fallen.

Denn für den Umbau werden immerhin mindesten 4,5 Millionen Euro fällig. Die nächste Stadtvertretung dürfte realistisch gesehen erst nach der Sommerpause 2018 wirklich ihre Arbeit aufnehmen. Damit sind weitere Verzögerungen für ein „Ausweichquartier“ für Bücherei und IT-Abteilung programmiert.

Analyse der Verwaltungsstruktur beginnt

Ein anderer Aspekt ist die anstehende Verwaltungsstrukturanalyse, die im Januar beginnen und mindestens ein Jahr dauern soll. Externe Gutachter sollen die Arbeitsabläufe und die Strukturen im Rathaus untersuchen und dabei ermitteln, ob genug oder möglicherweise zu viele Mitarbeiter im Rathaus beschäftigt sind. Zum Vergleich: In Lauenburg, von dessen Rathaus aus auch das Amt Lütau betreut wird, arbeiten gerade einmal 60 Beschäftigte, in Schwarzenbek sind es rund 100. Ein Gegenstand der Untersuchung ist auch, ob die Mitarbeiter richtig eingesetzt und die Fachbereiche optimal zugeschnitten sind.

Experten begleiten Umsetzung der Reformen

Die Untersuchung wird 147 000 Euro kosten – 7000 Euro mehr als veranschlagt. Allerdings ist auch der Leistungskatalog gewachsen. „Die Beratungsfirma soll nicht nur ihr Ergebnis am Jahresende 2018 vorlegen, sondern uns auch bei der Umsetzung der Veränderungsvorschläge begleiten“, erläutert die Bürgermeisterin.

Räume könnten gemietet werden

Von daher ist es schwierig, jetzt eine Erweiterungsplanung voranzutreiben. Zumal die Politiker in der Stadtvertretung einer Erweiterung des Rathauses eine Absage erteilt haben. „Die Raumnot ist unstrittig, der Weg, dies zu verändern, jedoch schon“, so FDP-Fraktionschef Helmut Stolze, der kurzfristig auch eine Anmietung von Räumen in Erwägung zieht. Einer Machbarkeitsstudie, mit der die FWS die Möglichkeiten für einen Rathausanbau ausloten wollte, erteilten die übrigen Fraktionen eine Absage.

Fachbereiche sollen unter einem Dach bleiben

Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig hält es indes nicht für sinnvoll, einzelne Fachbereiche räumlich voneinander zu trennen. „Bei der Bücherei geht das. Bei den Kernbereichen der Verwaltung macht es Sinn, wenn die Mitarbeiter kurze Wege haben. Es sind sehr viele Absprachen untereinander erforderlich“, so die Verwaltungschefin.