Schwarzenbek. Schwarzenbek. Die Bahn kehrt zum Fahrplanwechsel im Dezember wieder zu regelmäßigeren Takten für die Regionalexpresse zurück.

Gute Nachricht für Schwarzenbeks Pendler: Zum 10. Dezember tritt der alljährliche Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn AG in Kraft – und der birgt gleich mehrere Verbesserungen für die Nutzer der Bahnhöfe in Schwarzenbek und Müssen. Der Regionalexpress (RE 1) wird dann auch am Wochenende nicht nur stündlich zwischen Hamburg und Rostock verkehren, sondern in diesem Takt auch verlässlich die Haltestellen Büchen, Müssen und Schwarzenbek anfahren.

Züge halten wieder regelmäßig

2016 hatte die Deutsche Bahn AG, aufgrund der Bauarbeiten am Bahnhof Berliner Tor in Hamburg, die noch bis 2021 andauern sollen, die Taktung des RE 1 geändert. Seitdem beklagten Müssener, dass an ihrer Haltestelle gleich drei Stopps komplett gestrichen worden waren. Zudem klagten Pendler über unregelmäßige Abfahrtszeiten in Büchen.

Doch die Rückkehr zum Stunden-Rhythmus ist nicht die einzige Verbesserung: „An den Wochenenden wird die Regionalbahn durch den Regionalexpress ersetzt“, kündigt Dennis Fiedel, Sprecher des Nahverkehrsverbundes Schleswig-Holstein (NAH. SH), an. Die bisher sonnabends und sonntags von Büchen kommend in Aumühle endenden Züge der Linie RB 11 werden durch durchgängige Züge der Linie RE 1 ersetzt.

Sonnabends kein Stopp in Friedrichsruh

An Sonnabenden kommen dabei fünfteilige Doppelstockzüge zum Einsatz, die auch werktags auf der Strecke unterwegs sind. Dafür entfällt jedoch der Stopp in Friedrichsruh: Aufgrund ihrer Länge können die Regionalexpress-Züge dort nicht mehr halten. Weil sonntags die Nachfrage der Bahnkunden zwischen Büchen und Hamburg geringer ist, werden an diesem Tag kürzere Dieseltriebwagen eingesetzt, die dann auch in Friedrichsruh halten können.

Keine Verbesserungen gibt es beim Nachtfahrplan: Wer etwa in Hamburg im Schichtdienst arbeitet, hat nach Mitternacht keine Chance, per Zug zurück nach Schwarzenbek zu kommen. Und das wird vorerst so bleiben, sagt Fiedel: „Der gesamte Fahrplan steht noch nicht auf die Minute fest, aber der letzte Zug aus Hamburg soll um 0.03 Uhr starten und um 0.37 Uhr in Büchen sein.“

Zweistundentakt die ganze Woche

Der große Wurf könnte dann beim Fahrplanwechsel im Dezember 2018 gelingen: In der Ausschreibung zum Netz Ostseeküste I und II ist unter anderem ein verlässlicher Zweistundentakt an sieben Tagen pro Woche zwischen Rostock und Hamburg sowie zwischen Büchen und Hamburg geplant. Fiedel: „Damit entsteht insgesamt ein Stundentakt zwischen Hamburg und Büchen.“

Bisher fahren die Züge werktags in beide Richtungen zwischen Büchen und dem Hamburger Hauptbahnhof unregelmäßig. Für Pendler aus dem Kreisgebiet würde werktags aus dem Stunden- teils sogar ein Halbstundentakt werden: Zwischen 6 und 9 Uhr und zwischen 15 und 18 Uhr sollen zwischen Hamburg und Büchen sogenannte Taktverdichter verkehren. „Das ist, worauf wir auf dieser Linie lange gewartet haben: ein verlässlicher Halbstundentakt“, freut sich Gerhard Boll, grüner Ratsherr aus Geesthacht und Nahverkehrsexperte des BUND, angesichts der Pläne.

2018: Längere Züge in der Hauptverkehrszeit

Darüber hinaus ist vorgesehen, die derzeitige Haltezeit der Züge in Büchen von fünf Minuten zum „Stärken“ oder „Schwächen“ der Züge Richtung Hamburg zu nutzen. Das bedeutet: In der Hauptverkehrszeit sollen Züge, die mit fünf Wagen aus Schwerin kommen, in Büchen um drei weitere Wagen „gestärkt“ werden, in der Gegenrichtung umgekehrt.

„Dadurch können die Kapazitäten im nachfragestarken Abschnitt ab Büchen deutlich erhöht werden“, sagt Fiedel, der jedoch betont, dass diese Verbesserung des Nahverkehrs bisher Zukunftsmusik ist. „Es handelt sich um Vorabstimmungen, die noch abschließend bestätigt werden müssen.“

Bahnsteige müssen verlängert werden

Vor allem Mecklenburg-Vorpommern hat ein Wort mitzureden, denn die Züge starten in Rostock. Weiteres Problem: Für einen Zug mit acht Wagen sind die Bahnsteige in Müssen und selbst in Schwarzenbek zu kurz. Diese müssten verlängert werden.

Laut Fiedel wird der Lärmpegel durch die höhere Taktung der Personenzüge nicht signifikant erhöht, allerdings wird das „Fenster“ für Güterzüge enger. Fiedel: „Wir gehen nicht davon aus, dass durch die Ausweitung des Regionalverkehrs weniger Züge des Güterverkehrs fahren werden als heute. Der mögliche Zuwachs im Güterverkehr wird jedoch geringer.“

Ohne Sitzplatzreservierung

Nicht profitieren werden die Nutzer des RE 1 von der Sitzplatzreservierung, die die Deutsche Bahn mit dem Fahrplanwechsel auf drei weiteren Strecken in Schleswig-Holstein möglich machen wird. „Der Zug startet in Rostock. So ein Angebot müsste die DB Regio in Mecklenburg anbieten“, bedauert Fiedel.