Schwarzenbek. Schwarzenbek. Auf dem ehemaligen Hallenbadgelände enstehen 60 Wohnungen. Am Dienstag war Richtfest im Wohnpark „Unsere Lichtung“.
Den einen ist der Abstand zwischen den Gebäuden zu gering, den anderen der Abstand zum Wald – über das Neubauprojekt der Baugenossenschaft Neue Lübecker (NL) wird in Schwarzenbek kritisch diskutiert. Beim Richtfest am gestrigen Nachmittag brach Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig eine Lanze für die fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 60 Wohnungen, die auf dem ehemaligen Hallenbadgelände im Süden Schwarzenbeks entstehen: „Das ist ein positives Signal für die Stadt und lindert einen Teil des Wohnungsdrucks.“
Kaltmiete liegt bei 8,50 Euro pro Quadratmeter
Zwischen 622 und 991 Euro kosten die zwischen 52 und 78 Quadratmeter großen Wohnungen an Warmmiete (Kaltmiete: 472 bis 757 Euro). Die durchschnittliche Quadratmetermiete liegt bei 8,50 Euro. Zum Vergleich: In den übrigen 819 Wohnungen der Genossenschaft im Schwarzenbek liegen die Preise zwischen 5,65 und 7,50 Euro. Die 60 Wohnungen im Baugebiet „Im Holtern“ sind barrierearm, einige sogar barrierefrei. Alle Häuser haben deshalb einen Aufzug, alle Wohnungen einen Balkon oder eine Terrasse.
Kritiker bemängeln dichte Bebauung
„Wenn erst die Baugerüste entfernt sind, sieht das ganz anders aus“, sucht NL-Vorstand Marcel Sonntag die Kritik der zu dichten Bebauung zu entkräften. Man habe sich bei den Abständen an alle Regeln des Baugesetzbuches gehalten, so Sonntag: „Wir haben sie aber auch ausgereizt, um möglichst viele Wohnungen schaffen zu können.“ Weil Bewohner aus anderen NL-Wohnungen in die barrierefreien Wohnungen zögen, so Sonntag, werde auch günstigerer Wohnraum frei. Ein weiterer Kritikpunkt: Für die 60 Wohnungen stehen nur 60 Stellplätze zur Verfügung: „Und dazu weitere zwölf öffentliche Parkplätze“, betont der NL-Chef. Die Erfahrungen mit Neubauten, so Sonntag, hätten gezeigt, dass diese Zahl an Stellplätzen ausreiche: „In Glinde haben wir Tiefgaragen und zusätzliche Parkpaletten gebaut, die zur Hälfte leer stehen.“
Quartier bekommt Namen „Unsere Lichtung“
Im Neubaugebiet, das nach einem Wettbewerb unter den NL-Mitarbeitern nun den Namen „Unsere Lichtung“ trägt, hat die Baugenossenschaft deshalb ganz bewusst auf unterirdische Stellplätze und wegen des kritischen Baugrunds auch auf Keller verzichtet. Stattdessen gibt es sogenannte Serviceräume im Erdgeschoss. Aktuell sind die meisten der fünf Gebäude bereits mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen, das jedoch nicht verputzt, sondern geklinkert wird. Beheizt werden die 60 Wohnungen über ein gemeinsames Blockheizkraftwerk.
49 Wohnungen bereits vermietet
Gebaut und erstmals auch geplant wird die Wohnanlage von der Lübecker Schütt-Gruppe. Geschäftsführer Oliver Schuldt verspricht, dass am 1. Dezember 2017 das erste Gebäude bezugsfertig ist. Nach und nach sollen dann auch die übrigen Häuser fertiggestellt und zum Frühjahr 2018 auch die Grünanlagen angelegt werden. „Wir sind überzeugt von der Qualität dieses Wohnquartiers“, sagt Sonntag. Eine Meinung, mit der der NL-Vorstand offenbar nicht ganz alleine steht: 49 der 60 Wohnungen sind bereits vermietet oder reserviert.
Mit 15 331 Wohnungen an 34 Standorten ist die 1949 gegründete Neue Lübecker eine der größten Baugenossenschaften in Norddeutschland.