Schwarzenbek. Schwarzenbek. Als Italienisch-Dozentin hat Anja Erdmann vor 33 Jahren bei der Volkshochschule angefangen, jetzt ist sie die neue VHS-Leiterin.
Anja Erdmann unterbricht kurz ihr Gespräch, eilt zur Tür, umarmt den Mann, der dort steht und gratuliert ihm herzlich zur Geburt seines Kindes: Die Mutter des Neugeborenen absolviert in den Räumen der Volkshochschule Schwarzenbek (VHS) einen Deutsch-Kursus für Migranten. „Wir haben gebangt, ob sie den Kursus wohl noch vor der Geburt bestehen kann“, sagt Erdmann. Sie konnte: Mit dem A 2-Zertifikat hat die junge Frau den Grundbaustein des Sprachkurssystems erfolgreich bestanden.
Chefin nach zwei Vertretungsperioden
Doch nicht nur deshalb strahlt Erdmann heute so: Peter Klemmer, Vorsitzender der als Verein organisierten VHS, hatte der 52-jährigen und Mitarbeiterin Heinke Zorn (47) gerade Blumensträuße überreicht und zum neuen Job gratuliert: Erdmann wurde vom VHS-Vorstand einstimmig zur neuen Leiterin gewählt. Sie folgt auf Kathrin Krüger. Die Diplom-Pädagogin war 2011 zur Leiterin ernannt worden, 2013 aber bereits erstmals in Elternzeit gegangen. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes hat sie nun erklärt, nicht mehr auf den Posten zurückkehren zu wollen. Ihre Nachfolgerin hat den Job von der Pike auf gelernt: 1984 hatte die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau bei der VHS als Italienisch-Dozentin begonnen, wechselte 1994 als Teilzeitkraft in das VHS-Büro. „Anja Erdmann hat durch Fortbildungsveranstaltungen und die zweimalige längere Vertretung der bisherigen Leiterin den Vorstand überzeugt“, so Klemmer. Was es braucht, um als VHS-Leiterin erfolgreich zu sein, formuliert die neue Chefin so: „In erster Linie muss man mit Menschen klar kommen – Teilnehmern wie Dozenten.“
Sprach-Dozenten gesucht
Zorn, die bisher nur bei Bedarf als Bürokraft eingesprungen ist, erhält ebenfalls eine Festanstellung auf Teilzeitbasis. Beide sind derzeit mit der Vorbereitung des neuen VHS-Programms beschäftigt, das am 30. August erscheinen soll. Gesundheits- und Sprachkurse werden weiterhin im Mittelpunkt des Programms stehen. Erdmann: „Wenn sie einen Schwedisch-Dozenten kennen – schicken sie ihn her.“