Schwarzenbek. Schwarzenbek. Der Bahnhof soll komplett umgestaltet werden. Dafür müsste eigentlich der alte Kiosk weg. Doch nun gibt es eine neue Besitzerin...

Der Bahnhof ist zwar das Entrée der Stadt, aber wahrlich nicht ihre Schokoladenseite. Beschwerden über mangelende Sauberkeit, unübersichtliche und fehlende Beschilderung und schlechten Wetterschutz gibt es reichlich. Seit vielen Jahren beschäftigten sich Politik und Verwaltung damit, den Zustand zu verbessern – und jetzt wird es noch komplizierter, weil mit dem Verkauf des Kiosks ein neuer „Player“ im Spiel ist.

BahnStadt entwickelt Konzept

Der Reihe nach: Aktuell ist die Berliner Agentur Bahn-Stadt an dem Thema dran und erstellt für Schwarzenbek für 21 000 Euro ein Konzept für ein attraktiveres Bahnhofsumfeld. Planer Roland Neumann hat erste konkrete Ideen vor vier Wochen interessierten Bürgern im Gymnasium vorgestellt (wir berichteten). Der Entwurf sieht ein Parkhaus im Norden an der Kerntangente, einen neuen Busbahnhof, besseren Wetterschutz auf den Bahnsteigen aber vor allem eine schönere Eingangssituation an der Unterführung vor.

Treppenhäuser sollen heller werden

Dafür sollen die Treppenhäuser an beiden Seiten des Tunnels massiv umgebaut werden, um mehr Licht in das Innere zu lassen und besser einsehbar zu sein. Die Idee: Mehr Licht und klare Sicht von einer Treppe bis zu nächsten stärkt das Sicherheitsgefühl und schreckt Kriminelle und Schmierfinken ab. Doch dazu müsste auch auf der Südseite das Treppenhaus zur Straße Am Bahnhof und dem heutigen Busbahnhof hin verschwenkt werden. Und genau da ist der Kiosk im Weg, dessen Abriss Roland Neumann bei der Konzeption bereits eingeplant hat. „Der Kiosk müsste versetzt werden und er ist hässlich“, so Neumann.

Stadt wollte den Kiosk nicht kaufen

Der Kiosk steht seit August 2016 leer und gehört zur Insolvenzmasse der ehemaligen Betreiberin Jutta Smolenia-Lass. „Wir haben überlegt, den Kiosk zu kaufen. Da er aber auf einem Fremdgrundstück steht, hätten wir trotzdem keine Planungshoheit für das Gelände gehabt. Deshalb haben wir davon Abstand genommen“, sagt Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig.

Rückschlag für die Umgestaltung

Da kommt Dennis Berling von der Herzogtum-Immobilien GmbH ins Spiel. Er hat das Bahnhofsgebäude und das Grundstück, auf dem der Kiosk steht, 2013 von der Deutschen Bahn AG gekauft. Damals hätte auch die Stadt zuschlagen können, wollte aber nicht. Den Kiosk wollte jetzt auch Berling nicht kaufen. Das hat indes vor zwei Wochen eine neue Betreiberin getan, die den Kiosk wieder eröffnen will. Das ist möglicherweise gut für den seit August 2016 fehlenden Fahrkartenverkauf und die Schlüsselverwaltung für das seit knapp einem Jahr geschlossene Toilettenhaus. Für das Projekt Bahnhofsumgestaltung, ist es aber ein herber Rückschlag, denn der Kiosk ist im Weg. Die neue Entwicklung hat Planer als auch Verwaltung überrascht. Nun muss das Konzept überarbeitet werden.