Schwarzenbek. Schwarzenbek. An der Bahnstrecke Hamburg Lübeck ist es laut. Das ist Fakt: Die Deutsche Bahn AG will mit Lärmschutz nachbessern – aber erst 2020.

Der Bahnlärm nervt viele Schwarzenbeker – besonders in den Wohngebieten rund um die Bismarckstraße und den Krögers Kamp, wo die Züge besonders dicht an den Häusern vorbeirollen. Der Lärm ist auch gesundheitsgefährdend. „Eine Ursache für zunehmende Hörprobleme ist der wachsende Umweltlärm. Auch Bahnlärm spielt dabei eine Rolle“, sagte kürzlich der Hörgeräteakustiker Volker Betz bei einer Veranstaltung in Schwarzenbek. im Gegensatz zu lauten Rock-Konzerten, hört der Bahnlärm niemals auf. Deshalb bekommt das Gehör nicht die erforderlichen Pausen für die Regeneration, sagt der Experte.

Ab 70 Dezibel leidet die Gesundheit

Das sieht auch Gerda Matzat, Sprecherin der Bürgerinitiative gegen Bahnlärm, so. Sie ist Anwohnerin der Straße Im Winkel und lebt nur 50 Meter von der Bahnlinie Hamburg–Berlin entfernt. Mitunter hört sie nicht einmal das Telefon, wenn die Züge an der Grenze zu ihrem Garten vorbeidonnern. „Sobald 70 Dezibel überschritten werden, kann dies die Gesundheit beeinträchtigen. Auch wenn wir uns ausruhen, können wir die Ohren nicht schließen. Sie arbeiten sogar nachts“, sagt die Schwarzenbekerin.

Lärmsanierung in Schwarzenbek

Nun gibt es Hoffnung auf mehr Ruhe. Die Deutsche Bahn AG will im Zuge des Programms „Lärmsanierung an Schienenwegen des Bundes“ ihren aktiven wie auch passiven Schallschutz ausweiten. In diesem Programm, in das der Bund bereits 1,2 Milliarden Euro investiert hat, taucht auch Schwarzenbek auf. Es sollen sowohl zwei Lärmschutzwände entlang der Bahnstrecke errichtet werden, als auch schalldämmende Fenster und spezielle Lüfter für Gebäude, die der Bahnlinie zugewandt sind, installiert werden. Die entsprechenden Pläne werden Ingenieure der Deutsche Bahn AG den Bürgern am kommenden Dienstag, 30. Mai, bei einer Einwohnerversammlung vorstellen. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Festsaal des Rathauses, Ritter-Wulf-Platz 1.

Baubeginn im Jahr 2020

Auf schnelle Verbesserungen dürfen die Schwarzenbeker indes nicht hoffen. Die geplanten Maßnahmen sind für das zweite Quartal 2020 geplant. „Wir versprechen uns trotzdem einiges von dem Termin und hoffen, dass möglichst viele Schwarzenbeker zu der Versammlung kommen, um den Druck auf die Deutsche Bahn AG zu erhöhen“, appelliert Gerda Matzat. Gemeinsam mit ihrem Mann Horst verteilt sie auch Wurfzettel in den Briefkästen, um eine möglichst hohe Beteiligung an der Versammlung zu erzielen.