Schwarzenbek. Haustier-Check Kate Kitchenham gibt wertvolle Tipps

„Was wollen Sie denn von mir? Ein Foto machen? Nein, Danke, ich kenne Sie ja gar nicht!“ Knox, dem zweijährigen Mischlingsrüden der Journalistin, Autorin und Moderatorin Kate Kitchenham (ZDF: „Der Haustier-Check“), ist aus dem Gesicht abzulesen, dass er keine Lust auf einen Pressetermin hat – und prompt verkriecht er sich unter einem Tisch. „Er mag keine Journalisten“, schmunzelt Kate Kitchenham – außer Frauchen natürlich.

Für sie möchte Knox der „Held“ sein und deshalb nimmt er auch auf ihr Kommando hin Platz auf dem Stuhl und gibt Pfötchen, bevor sich seine „Heldin“ an die Arbeit macht: Die Hamburgerin schreibt nicht nur Bücher, sondern hält auch Vorträge über das Zusammenleben mit Hunden, Verhaltensforschung, Erziehung und das gemeinsame Spielen.

Egal ob der Vierbeiner als Welpe zu seinem Besitzer kommt oder als bereits erwachsener Hund aus dem Tierheim geholt wird: Das gemeinsame Spielen stärkt die Bindung, gibt dem Hund Aufgaben, sodass er gefordert wird und lernen kann. „Hunde haben viele Talente, die meistens brach liegen“, sagt die 42-Jährige. Wenn sie nicht gefordert werden, langweilen sie sich und haben keine Orientierung. Sie machen Probleme, denn sie fangen an zu jagen und werden „Rambos“ auf der Hundewiese. „Hunde haben das Potenzial eines Abiturienten, bleiben aber oft auf dem Niveau eines Grundschülers stecken“, sagt die studierte Zoologin und Verhaltensforscherin.

Kein Training mit Futterbelohnung und keine Übungsstunden mit dem Klicker (Erziehung mittels eines Klick-Geräusches) können das Spielen ersetzen. „Wir selbst sind es, die dem Hund das meiste geben können, nämlich durch das Spielen“, sagt die Expertin. Es stärkt die Bindung, festigt erwünschte Verhaltensweisen und bringt Spaß in das Zusammenleben. Beliebt sind Suchspiele, bei denen die Hunde im Haus oder im Freien versteckte Gegenstände finden sollen. Hunde können etwas Verlorenes einsammeln und dem Besitzer wiederbringen oder sogar herumliegenden Müll in den Abfalleimer werfen. Dabei trainiert der Hund auch das „Bleib“, denn er muss ja warten, bis ein Gegenstand versteckt wird. Für alles gilt: Klein anfangen, den eigenen Ehrgeiz weglassen und das Spielen immer mit einem Erfolgserlebnis für den Hund beenden.

Kate Kitchenham (42) studierte Kulturanthropologie und Zoologie mit dem Schwerpunkt Verhaltensforschung. Sie ist Fachjournalistin und moderiert seit dem Sommer 2014 im ZDF die Sendung „Der Haustier-Check“.