Ratzeburg . Gotteshaus gehört ab 1. Januar zum Kirchenkreis Lauenburg
Er gehört zu den ältesten Gebäuden des Landes: 1154 wurde der Grundstein für den Ratzeburger Dom gelegt, um 1220 der Bau vollendet. Gestiftet wurde der Sakralbau von Herzog Heinrich dem Löwen, der auch die Dombauten in Schwerin, Lübeck und Braunschweig errichten ließ – die vier „Löwendome“. Mehr als drei Jahrhunderte gehörte der Dom mit der Domhalbinsel zum Herzogtum Lauenburg, dann verkaufte ihn 1554 der evangelische Bischof Christoph von der Schulenburg für 10 000 Taler an den Herzog von Mecklenburg.
Erst 1937 wurde die Domhalbinsel Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Der Dom verblieb jedoch bei der mecklenburgischen Landeskirche – auch in Zeiten der deutsch-deutschen Teilung. Finanziert wurde das Gotteshaus jedoch von der Nordelbischen Kirche. 2012 schlossen sich beide Kirchen mit der Pommerschen Kirche zur Nordkirche zusammen: Die Gründungsfeier mit Bundespräsident Joachim Gauck wurde an Pfingsten gefeiert – im Ratzeburger Dom. Der erhielt eine Sonderstellung und wurde dem Landeskirchenamt in Kiel direkt unterstellt. Im September hat nun das Kirchenparlament die Eingliederung der rund 800 Mitglieder zählenden Domgemeinde in den Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg beschlossen.
Am Gemeindealltag und der guten Zusammenarbeit mit den übrigen Kirchengemeinden der Stadt werde sich jedoch nichts ändern, sagt der langjährige Pastor Gert-Axel Reuß, der auch seinen Titel behält: „Ratzeburger Domprobst“ - abgeleitet vom Lateinischen „probatus“ (erprobt, bewährt). Dennoch betont er: „Für mich bleibt der Dom mecklenburgisch.“
Am Silvesterabend wird die Gemeinde mit einem Festgottesdienst (17 Uhr) Abschied von Mecklenburg nehmen. Einen Tag später wird dann Pröpstin Frauke Eiben bei einem „Begrüßungsgottesdienst“ (ebenfalls 17 Uhr) den Dom und die Domgemeinde als neue Mitglieder im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg willkommen heißen.