Schwarzenbek.
In diesem Jahr hat die Stadt 245 Flüchtlinge aufgenommen, die aktuell dezentral untergebracht sind. Die Gemeinschaftsunterkunft in der ehemaligen Realschule an der Berliner Straße dient als Puffer und steht seit dem Umbau leer. Auch das ehemalige Haus von Dr. Neckel an der Möllner Straße, das Platz für 20 Flüchtlinge bietet, steht momentan leer: Nach einer Heizungspanne wurden die Bewohner auf von der Stadt angemietete Wohnungen verteilt. Mittlerweile ist die Heizung zwar repariert, doch für die nur noch vereinzelt zugewiesenen Flüchtlinge lohnt es derzeit nicht, das große Haus wieder in Betrieb zu nehmen.
Vor allem wegen des Leerstandes der ehemaligen Realschule wollte Helmut Stolze (FDP) wissen, welche Kosten der Stadt durch die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen und Asylbewerbern entstehen und was davon von Bund, Land oder Kreis übernommen wird. Die Antwort der Verwaltung ist ernüchternd: Im laufenden Haushaltsjahr bleibt die Stadt womöglich auf Kosten in Höhe von 309 000 Euro sitzen.
Die eigenen Gebäude an der Berliner Straße 12 (Realschule) und der Möllner Straße kosten die Stadt in diesem Jahr geschätzte 75 000 Euro, dazu kommen 170 000 Euro für angemietete Wohnungen: Mieten sowie Kosten für Heizung und Strom in Höhe von 480 000 Euro stehen Nutzungsentgelte der Bewohner in Höhe von lediglich 310 000 Euro gegenüber. Über die Integrations- und Aufnahmepauschale des Landes fließen jedoch nur 156 700 Euro als Ausgleich an die Stadt.
Das Minus bei den Mieten kann jedoch im kommenden Jahr zumindest teilweise wieder ausgeglichen werden, weil leer stehende Wohnungen gekündigt oder an bereits anerkannte Flüchtlinge übergeben werden. 2015 lag das Minus bei den Mietwohnungen wegen der besseren Auslastung bei 27 000 Euro, insgesamt schoss die Stadt deshalb im Vorjahr auch nur 8256 Euro zu. Offen ist hingegen, was aus der ehemaligen Realschule wird, die den Haushalt in diesem Jahr mit 67 000 Euro belastet. Bisher, so Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig, gebe es im Land dazu noch kein einheitliches Berechnungs-schema. Dazu kommen Personalkosten von geschätzten 200 000 Euro für zwei Mitarbeiterinnen und anteilige Personalkosten in Verwaltung, Jugendzentrum und Schule sowie rund 20 000 Euro sonstiger Kosten.