Schwarzenbek. Schwarzenbek. Der Cotton Club hat schon viele Ehen gestiftet. Nach dem Tod von Detlef Zingeler führt sein Sohn Andy die Tanzveranstaltung fort.
„Cotton Club“ – bei diesem Begriff werden bei vielen Schwarzenbekern Erinnerungen an durchtanzte Nächte, gute Musik und jede Menge Spaß wach. Der Schwarzenbeker Geschäftsmann und Gastronom Detlef Zingler hatte den legendären Schwarzenbeker Tanzpalast 1979 ins Leben gerufen. 1983 zog die In-Diskothek von der Hamburger an die Möllner Straße.
Anfangs eine Garagen-Disco
An der Hamburger Straße lief das „Cotton“ noch als Garagendisco. An der Möllner Straße war dann alles viel größer und etwas Besonderes. Das Cotton war damals eine richtige Szene-Disco.
„Damals gab es ja noch kein Internet. Es hat sich durch Mund-zu-Mund-Propaganda herumgesprochen, dass der Laden cool ist. Die Leute kamen aus Kiel bis Hannover, um in Schwarzenbek tanzen zu gehen“, erinnert sich Davor Moro (49), ein treuer Gast seit vielen Jahren.
DJs kamen sogar aus England
„DJs aus England haben in Schwarzenbek aufgelegt, und Jennifer Rush ist sogar aufgetreten“, weiß Andrea Mantzke (52) aus Schwarzenbek zu berichten. „Es war eine tolle Zeit. Ich hatte damals meine erste Wohnung und das Geld war knapp. Mit dem Rad ging es zum ,Cotton’. Ein Bier hat am Mittwoch eine Markt gekostet. Sonnabends hat man ein Getränk bezahlt und das zweite war frei. Das ,Cotton’ war Treffpunkt der Mods und Popper“, schiebt die 52-Jährige nach.
Musik aus den 80er-Jahren
Brodelnde Partystimmung herrschte auch am Sonnabend in der Alten Meierei. Andy Zingler, Sohn des vor fünf Jahren verstorbenen „Cotton“-Gründers, ließ in der bei der 21. „Cotton-Revival-Party“ die 1980er-Jahre aufleben.
Bei Musik von Bryan Adams, Bon Jovi und Marius Müller-Westernhagen war die Stimmung schnell auf dem Höhepunkt. Die legendären Zeiten hat der 24-jährige Andy Zingler natürlich nicht selbst erlebt. Viele der Revival-Partys hat er aber noch in guter Erinnerung.
Kleingeld sammeln nach Partynächten
„Mein Vater hat mir immer erlaubt, am Morgen nach den Revivals nach verlorenem Kleingeld zu suchen. Damals waren es noch DM-Zeiten. An einem Morgen habe ich mal 120 Mark gefunden. Das war natürlich etwas. Mit den ,Cotton-Revival-Partys’ bin ich groß geworden. Am Konzept will ich nichts ändern“, so der 24-Jährige.
DJ Kai Uwe Fischer legt seit 21 Jahren auf, und selbst die Crew der Türsteher ist die Gleiche. „So etwas ist schön und muss so bleiben. Auch im kommenden Jahr wird es am zweiten November-Wochenende wieder eine Revival Party geben“, sagt der Junior.
Party-Gänger gehen erst morgens ins Bett
Andy Zingler studiert in Berlin Hotelmanagement. Um die „Cotton-Revival-Party“ mit auszurichten, ist er nach Schwarzenbek gekommen. Das Konzept ging auf. Die Stimmung blieb gut bis in die frühen Morgenstunden, als auch die letzen Partygänger allmählich den Heimweg antraten.