Schwarzenbek. Schwarzenbek. 2017 steigen die Abwasser- und Regenwassergebühren, denn das Kanalnetz muss saniert werden.

55 Kilometer Schmutzwasser und 66 Kilometer Regenwasserkanalisation gibt es unter den Straßen der Stadt. Aber diese Rohre sind zum Teil sehr alt und in einem entsprechend schlechten Zustand. Das haben Mitarbeiter des Hamburger Ingenieurbüros von Reiner Leverenz festgestellt. „Wir haben die Stadt in sechs Abschnitte eingeteilt, die wir im Laufe der kommenden Jahre mit der Kamera abfahren werden. Nach den ersten Ergebnissen haben wir die Schadenquote auf rund 50 Prozent hochgerechnet“, sagte der Ingenieur am Dienstagabend während der Sitzung der Bauausschusses.

In einigen Teilen 80 Prozent Schäden

Im ersten Schritt haben die Techniker das relativ alte Stadtviertel rund um die Rülau abgefahren. Im Durchschnitt waren 60 Prozent der Rohre beschädigt, in einigen Bereichen sogar 80 Prozent. „Wie groß der Handlungsbedarf ist, ist unterschiedlich. Mitunter lassen sich die Schäden mit eingeschobenen Plastikschläuchen – so genannten Inlinern – beheben. Mitunter muss auch aufgegraben und das Teilstück erneuert werden“, erläuterte Reiner Leverenz. Der Ingenieur empfahl den Politikern zunächst jeweils 500 000 Euro pro Jahr für die Behebung der Schäden an Schmutz- und Regenwasserleitungen in den Etat des städtischen Eigenbetriebs Abwasser einzustellen.

Klärschlamm ist jetzt Sondermüll

Das bleibt allerdings nicht ohne Folgen für die Bürger. „Wir werden an einer Gebührenerhöhung nicht vorbeikommen“, machte Corinna Romahn, kaufmännische Werkleiterin des Eigenbetriebs deutlich. Neben den Problemen mit den maroden Rohren belastet die Beseitigung des Klärschlamms den Etat. Als die Klärschlammvererdungsanlage vor einigen Jahren an der Bölkau gebaut wurde, durfte der getrocknete Schlamm noch auf Felder aufgebracht werden. Das ist nicht mehr zulässig, er muss als Sondermüll verbrannt werden.

Gebühr steigt um 40 Cent

Die Politker stimmten der neuen Gebührensatzung zu. Dadurch werden die Abgaben für die Schmutzwasserbeseitigung im kommenden Jahr von derzeit 1,98 Euro auf 2,38 Euro steigen. Die Regenwassergebühr steigt von 53 Cent auf 64 Cent pro Kubikmeter. Die Entsorgung des Schmutzwassers aus dem an das Schwarzenbeker Klärwerk angeschlossene Gewerbegebiet Lanken wird ebenfalls teurer. Die Firmen zahlen künftig 2,47 Euro statt bisher 2,32 Euro. Für einen Durchschnitthaushalt fallen laut Romahn ab 2017 Mehrkosten von 54 Euro im Jahr an.