Schwarzenbek. Schwarzenbek. Nach der Sturmflut in Hamburg im Jahr 1962 mussten die Compeschüler in den Sachsenwald, um Sturmschäden zu beseitigen.

Gestartet waren sie mit gut 150 Kindern in vier Klassen im Jahr 1954, neun Jahre später waren sie nur noch 50: Die Rede ist von der Abschlussklasse 9 der Friedrich-Wilhelm-Compeschule aus dem Jahr 1963, die zuletzt von Alfred Schulz unterrichtet wurde. Seine Ehefrau Hildegard Schulz (geborene Tiedemann) gab den Kindern damals im alten Hotel Stadt Hamburg in der heutigen Passage Sportunterricht.

Nach neun Jahren war Schluss mit Schule

„Nach neun Jahren war die Schulpflicht beendet. Viele sind sitzengeblieben und gingen nach der siebten oder achten Klasse ab. Abitur machte kaum jemand. Dafür mussten wir ja nach Reinbek oder Geesthacht, weil es kein Gymnasium in Schwarzenbek gab. Karriere haben trotzdem viele gemacht“, erinnert sich Margret Dieckmann. Die Leiterin des Rot-Kreuz-Marktes an der Schmiedestraße hat nach dem Abschluss Einzelhandelskauffrau gelernt und erinnert sich noch gut an die Schulzeit.

Viele machten Karriere bei Fette

Gemeinsam mit Karin Stolze, die nach dem Abschluss Zahnarzthelferin wurde, hat sie die Schule 1963 verlassen. Mit dabei war auch Bruno Studt, der jetzt im Ruhestand als Hobbymaler unter anderem Tiere porträtiert und es in der LMT Group (ehemals Fette) zum Marketingleiter brachte. „Das war kein Einzelfall. Viele sind bei Fette gelandet und haben dort nach der Ausbildung Karriere gemacht“, berichtet Karin Stolze.

Geld verdienen ging vor Bildung

Geld verdienen stand nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern in der Zeit des Wirtschaftswunders im Vordergrund. Der Volksschulabschluss reichte damals aus. Mit 14 oder 15 Jahren gingen die Kinder in die Ausbildung und machten ihren Weg.

Arbeitseinsatz nach der Sturmflut

Die beiden Schwarzenbekerinnen erinnern sich noch gern an ihre Zeit auf der Compeschule, die seit der Gründung im Jahr 1951 viele Tausend Absolventen hatte. „1962, ein Jahr vor unserem Abschluss, war die große Sturmflut in Hamburg. Der Sturm hat auch große Schäden im Sachsenwald angerichtet. Wir sind klassenweise mehrere Tage mit unseren Lehrern in den Wald gegangen, um dort aufzuräumen. Wir haben Baumstämme weggeräumt und abgerissene Äste entfernt“, berichtet Margret Dieckmann.

Äpfel pflückenn beimm Klassenlehrer

Auch bei ihrem Lehrer Alfred Schulz, der ein Haus am Kleinen Schmiedekamp hatte, stand mitunter ein Arbeitseinsatz an. „Im Herbst waren wir dort zum Äpfelpflücken. Essen durften wir einige, mitnehmen nichts“, erzählt Karin Stolze schmunzelnd. Gern denkt sie auch an die Klassenfahrten zurück, die schon damals bis in den Harz oder nach Sylt führten. Die Klasse 9 von 1963 trifft sich wieder am Sonnabend um 15 Uhr in Schröders Hotel an der Compestraße.