Elmenhorst. Elmenhorst. Die Biotonne setzt sich durch. Aus organischen Abfällen entstehen Strom, Wärme, Dünger und hochwertiger Kompost.

Seit zwei Jahren fährt die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) eine massive Kampagne, um die Biotonne zu etablieren. Mit Erfolg, wie die steigenden Zahlen an kompostierbaren Abfällen zeigen. Doch es landet immer noch zu viel in der Restmülltonne, was dort nicht reingehört. Diese Bilanz haben AWSH-Prokurist Olaf Stötefalke, Geschäftsführer Dennis Kissel und der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Plöger gestern bei der Jahrespressekonferenz in Lanken vorgelegt.

Biotonne hat es schwer im ländlichen Raum

Die AWSH entsorgt Müll sowohl in Stormarn als auch im Herzogtum Lauenburg. Doch gerade im ländlich geprägten Lauenburgischen tun sich die Menschen schwer mit der Biotonne, die im urbaneren Stormarn seit zwei Jahrzehnten weit verbreitet ist. „Mit unserer Kampagne decken wir in beiden Kreisen 80 Prozent der Haushalte ab. Gerade im Herzogtum Lauenburg sind im vergangenen Jahr 7000 Tonnen hinzugekommen, womit wir eine Zahl von 45 500 Tonnen allein in diesem Kreis erreichen“, sagt Olaf Stötefalke.

Aus Biomüll entsteht Strom und Wärme

Die Zahlen sind im ersten Moment beeindruckend: 2013 fielen im Herzogtum Lauenburg 11 400 Tonnen Biomüll an, 2015 waren es 15 700 Tonnen. Die Restabfallmenge sank im Vergleichszeitraum von 34 340 Tonnen auf 32 000 Tonnen – bei steigenden Einwohnerzahlen. Mit dem Biomüll wird die Vergärungsanlage in Trittau versorgt. Mit dem dort erzeugten Biogas werden ein Gewerbegebiet und 1500 Haushalte mit Strom versorgt. Das Gewerbegebiet zusätzlich mit Fernwärme. Ökologisch eine saubere Sache. Und da die Entsorgung von Biomüll nur halb so viel kostet wie die Verbrennung von Restmüll, sinken die Müllgebühren weiter. Im Herzogtum Lauenburg zahlt eine dreiköpfige Familie mit 60 Liter Restmülltonne, 60 Liter Biotonne und 240 Liter Altpapiertonne in 2016 nur noch 9,50 statt 9,80 Euro, im Jahr 2002 (Einführung des Euro) waren es noch 11,30 Euro. Allerdings: Der Anteil des Biomülls in der Restmülltonne liegt immer noch bei 40 Prozent. Vor drei Jahren waren es 45 Prozent. „Es landet immer noch zu viel Küchenabfall im Restmüll. Der Zuwachs an Biomüll ist Gras oder Laub, das früher im Garten kompostiert wurde. Unser Ziel ist eine Senkung auf 20 Prozent Biomüll im Abfall“, sagt Kissel.