Schwarzenbek. Schwarzenbek. Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig bekommt sechs neue Mitarbeiter. Sonst wäre sie nicht mehr handlungsfähig, sagt sie.
Die Kassen sind leer, die Stadt befindet sich in der Konsolidierung – aber trotzdem bekommt Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig zu den 102 bestehenden Planstellen zusätzlich sechs neue Mitarbeiter. Dafür haben die Politiker im Haupt- und Planungsausschuss mit erkennbar deutlichen „Bauchschmerzen“ den Weg frei gemacht. Die Zustimmung der Stadtvertreter am Freitag, 27. November, dürfte Formsache sein.
Rathauschefin will neun neue Mitarbeiter
Allerdings ist es nur ein Teilerfolg für die Verwaltungschefin. Sie wollte ursprünglich neun zusätzliche Stellen. „Mit dem vorhandenen Personal sind wir nicht mehr handlungsfähig und können unsere Pflichtaufgaben beispielsweise in der Betreuung der Flüchtlinge nicht mehr erfüllen. Wir haben auch keinen Außendienst im Ordnungsamt“, mahnte sie.
FWS-Fraktionschef: „Der Laden musss laufen.“
Das sieht auch FWS-Fraktionschef Eberhard Schröder so. „Wir haben den Stellenplan mal für 12 000 Einwohner konzipiert, jetzt sind es 16 000. Außerdem bekommen wir jedes Jahr eine neue Kita dazu und auch immer mehr Flüchtlinge. Vieles dauert im Rathaus zu lange, weil nicht genug Leute da sind. Der Laden muss laufen,“ .
„Das zusätzliche Personal ist eine immense Belastung für den Haushalt. Wir brauchen eine externe Untersuchung über die Verwaltungsstrukturen, um das zu beurteilen“, entgegnete Helmut Thiel (Grüne). Die CDU wollte ursprünglich überhaupt keinem neuen Personal zustimmen, wie die Hauptausschuss- und CDU-Fraktionsvorsitzende Heike Wladow betonte.
Einzelabstimmung über jede Stelle
Letztlich einigten sich die Politiker darauf, über jede Stelle einzeln abzustimmen. Dabei kam heraus, dass es im Ordnungsamt zwei zusätzliche Mitarbeiter geben wird, im Sozialamt einen. Außerdem wird eine Schulsekretärin eingestellt, eine Sachbearbeiterin im Schul- und Kitabereich sowie ein Mitarbeiter auf dem Bauhof, um den Winterdienst sicherzustellen.
Sechs Mitarbeiter für 190.000 Euro?
Einen Mitarbeiter, der flexibel als Springer eingesetzt werden könnte, einen Außendienstler für das Ordnungsamt und eine weitere Stelle im Schul und Kitabereich bekommt die Bürgermeisterin nicht.
Das Gesamtpaket mit neun Stellen hätte die Stadt laut Auflistung der Bürgermeisterin jährlich 300 000 Euro gekostet. Die sechs zusätzlichen Stellen sollen schon mit knapp 190 000 Euro bezahlt sein.