Schwarzenbek
(sh).
Die Polizei soll in Schwarzenbek und Umgebung schlagkräftiger werden, noch gezielter Straftaten aufklären oder bei Großveranstaltungen - wie dem Stadtfest oder den Aral-Open-Konzerten - Präsenz zeigen können. Ein entsprechendes Konzept haben die Beamten entwickelt und jetzt den Kommunen vorgestellt.

Bislang ist wenig aus den internen Runden in die Öffentlichkeit gedrungen. Jetzt haben Schwarzenbeks Polizeichef Ernst Jenner und dessen Stellvertreter Andreas Appel unserer Zeitung das Konzept vorgestellt.

"Die Struktur der kleinen Polizeistationen resultiert aus den 50er- und 60er-Jahren. Die meisten dieser Dienststellen, wie beispielsweise Schretstaken und Kuddewörde, gibt es heute nicht mehr. Die Lebensverhältnisse haben sich seitdem grundlegend verändert, ebenso die Kriminalitätserscheinungen. Dem soll Rechnung getragen werden, wir möchten uns zukunftsorientiert aufstellen", sagt Jenner.

"Hinzu kommt, dass der Respekt vor der Uniform abnimmt. Die Einsätze werden gefährlicher. Selbst bei einem Ehestreit müssen die Beamten mit Angriffen rechnen. Wir müssen aus Sicherheitsgründen gewährleisten, dass immer zwei Beamte zum Einsatz fahren", ergänzt sein Stellvertreter Appel.

Dem will die Polizei Rechnung tragen. Die ohnehin schon im Gebäude der Polizeizentralstation Schwarzenbek untergebrachte Station Schwarzenbek-Land soll aufgelöst und organisatorisch dem künftigen Polizeirevier zugeordnet werden. "Die Tätigkeitsfelder werden in einen neu einzurichtenden Ermittlungs- und Bezirksdienst überführt", so Jenner.

Die drei Beamten werden aber weiterhin für die Betreuung des ländlichen Umlandes zuständig sein. "Das schafft Synergien. Einsatzlagen und Kriminalität wirken häufig über Gemeinde-, Stadt und Kreisgrenzen hinaus, darauf müssen wir uns einstellen. Wir wollen einen weitgehend einheitlichen Standard herstellen. Das betrifft insbesondere auch das Einhalten von angemessenen Reaktionszeiten bei dringenden Einsatzlagen seitens der Polizei", sagt der Polizeichef.

Nach den Vorstellungen der Polizei soll auch der künftige Bezirk der Schwarzenbeker Dienststelle in der Peripherie zum Amt Trittau und an die Stadt Geesthacht angepasst werden. Das bedeutet, dass bei einzelnen Gemeinden - beispielsweise Köthel und Hamfelde - die polizeilichen Zuständigkeiten wechseln sollen. "In diesem Punkt gehen die Vorstellungen einiger Gemeinden und der Polizei noch auseinander", so Jenner.

Auch die Polizeistation Aumühle wird künftig nicht mehr Schwarzenbek, sondern Reinbek unterstellt sein. Dafür werden Jenner und Appel organisatorisch auch für Lauenburg und Büchen zuständig sein. Jenner: "Es wird in beiden Orten weiter Polizeistationen mit eigener Leitung geben. Wir müssen aber Ermittlungen und Einsatzkonzepte bündeln, um noch effektiver an verschiedenen Orten agierende Serientäter fassen oder auf entstehende Kriminalitätsschwerpunkte flexibler reagieren zu können."