Schwarzenbek. Schwarzenbek. 6,7 Kilometer geht es quer durch den Rülauer Wald: Der Knotenstieg zwischen Schwarzenbek und Gülzow ist eine beliebte Verbindung.
Die freudige Botschaft nach einer Radtour des CDU-Ortsverbandes durch den Rülauer Wald war: Der jahrhundertealte Knotenstieg ist wieder frei (wir berichteten). Die Stadt Schwarzenbek, die Gemeinde und das Gut Gülzow hatten gemeinsam die unwegsamen Stellen des historischen Pfades saniert. Doch für zahlreiche Bürger endete der Waldspaziergang mit einer Enttäuschung: In Höhe der Gemarkungsgrenze zu Gülzow versperrte ein Baumstamm den Weg.
Auch Wolfgang Leidl, stellvertretender Vorsitzender des Heimatbund- und Geschichtsvereins, machte mit seiner Frau Sigrid diese Erfahrung: „Den Baum hat doch kein Sturm umgeweht.“ Leidl, dessen Verein sich immer wieder für eine Öffnung des historischen Fußweges zwischen Schwarzenbek und Gülzow eingesetzt hat, mutmaße angesichts des von tiefen Reifenspuren durchzogenen Weges, dass Radfahrer und Wanderer offenbar auf Gülzower Gebiet nicht willkommen seien.
Waldarbeiter hatte sich festgefahren
Ein Anruf bei Jan Lübker, Verwalter von Gut Gülzow, brachte Aufklärung: „Ein junger Mitarbeiter ist mit einem Rückefahrzeug auf dem Weg stecken geblieben und musste abgeschleppt werden.“ Die Gutsarbeiter seien gerade dabei gewesen, die von Sturmtief Niklas im April gefällten Fichten aus dem Wald zu bringen. Beim Rangieren sei dann auch der andere Baum umgeknickt worden. Mittlerweile ist der jedoch entfernt. Und die tiefen Reifenspuren will Lübker beseitigen, sobald der Boden abgetrocknet ist.
Der Gutsverwalter weist jedoch darauf hin, dass es sich bei den Wegen auf dem Gutsgelände nicht um Rad- und Wanderwege, sondern in erster Linie um Wirtschaftswege handelt.
Neue Trasse verläuft auf einem Wirtschaftsweg
Enttäuscht waren jedoch nicht nur Radfahrer wie Leidl, sondern auch Wanderer. Tatsächlich verläuft der Knotensteig nur noch auf Schwarzenbeker Gebiet auf seiner ursprünglichen Trasse. Wer an der Gemarkungsgrenze ins Gebüsch schaut, entdeckt etwas, das aussieht wie ein ausgetrockneter Bachlauf. Es ist der ursprüngliche Knotensteig. Die Wiederherstellung des Weges, der laut Angaben von Wanderern auch früher nur ein schmaler Trampelpfad war, schien zu aufwendig. Daher wurde auf etwa 200 Meter Länge ein Rückeweg, auf dem Baumstämme zum nächsten Wirtschaftsweg gebracht werden, mit einem Damm versehen. Das Material bezahlte die Gemeinde Gülzow, das Aufbringen übernahm der ehemalige Gülzower Landwirt Heinrich Thiede.
Auf Schwarzenbeker Gebiet hat der städtische Bauhof den Weg an der Ecke Uhlenhorst/Radewiese auf Vordermann gebracht. Auch hier wurde auf den oft von Wasserlachen übersäten Weg eine dicke Schotter- und Kiesschicht ausgebracht. Den Namen „Knotensteig“ trägt der Weg übrigens, weil er in der Vergangenheit durch verknotete Weiden- und Haselruten markiert wurde