Ratzeburg. Mit einem Paukenschlag verabschiedete sich Landrat Gerd Krämer in den Urlaub: Überraschend informierte er in vertraulicher Runde die Verwaltungsspitze im Ratzeburger Kreishaus, dass er sich im kommenden Jahr von der Spitze des Kreises Herzogtum Lauenburg zurückziehen will und kündigte seinen Rücktritt zum 31. Mai an.
Eigentlich sollte die Amtszeit des 63-jährigen Landrats erst Ende 2017 enden. „Nach 50 Jahren im öffentlichen Dienst, davon 23 Jahre als Hauptverwaltungsbeamter, will sich der Landrat zurückziehen“, bestätigt Kreis-Sprecher Karsten Steffen die Pläne Krämers.
Andere Gründe sollen für die Entscheidung keine Rolle gespielt haben. In den vergangenen Monaten war vielfach spekuliert worden, dass der Suizid eines Bürgers, der sich in Krämers Büro erschoss, die Gesundheit des Landrats belastet hat. „Für die Entscheidung jetzt haben gesundheitliche Gründe aber keine Rolle gespielt“, betont Steffen. Krämer selbst ist im Urlaub und für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Seine genauen Gründe hat der parteilose Landrat in einem Brief an den Innenausschussvorsitzenden Norbert Brackmann (CDU) niedergeschrieben. „Den konnte ich bislang aber noch nicht entgegennehmen. Offiziell weiß ich das alles noch gar nicht“, sagt Brackmann, der Krämer während dessen dreiwöchigen Urlaubs vertritt. Erst am heutigen Freitag ist Brackmann in Ratzeburg, dann will er offiziell die Fraktionen informieren und die Beweggründe nennen. Brackmann war zwar über die Pläne Krämers informiert – der Zeitpunkt habe ihn aber überrascht.
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