Aktive Senioren e.V.: Beirat kümmert sich nur noch um die Politik, Verein organisiert Freizeitangebote
Seit der Anerkennung des Seniorenbeirats als politisches Gremium im November 2012 hat es immer wieder Streit ums Geld gegeben. Das ist jetzt vorbei: Künftig wird sich der Beirat um die politischen Themen kümmern und der Verein "Aktive Senioren Schwarzenbek" übernimmt die "Förderung der Altenhilfe".
So steht es als Ziel in der Vereinssatzung, die im vergangenen November beim Amtsgericht eingereicht wurde. Die wichtigere Botschaft kam aber erst vor wenigen Tagen vom Finanzamt Lübeck, dem Verein wurde die Gemeinnützigkeit bestätigt. "Das war für uns das wichtigste Ziel, denn nun können wir auch Spenden einwerben", sagt Marina Böhm. Die 63-Jährige ist nicht nur Vorsitzende des Seniorenbeirats, sondern auch neue Chefin des Fördervereins. Der zählt im Moment noch nicht mehr als die sieben für eine Vereinsgründung notwendigen Mitglieder.
Neben Böhm sind dies Edith Fickbohm, Jörg Scheele, Horst und Gerda Matzat, Gitti Nagel sowie Liane Neye. Doch das soll nicht so bleiben: "Wir wollen jetzt an die Öffentlichkeit herantreten und um Mitglieder werben - nicht nur aus den Reihen der Senioren", sagt Scheele. Den Beirat wählen und darin mitarbeiten dürfen nur Menschen ab 60 Jahre, der Förderverein hat hingegen keine Altersgrenze. Der Jahresbeitrag beträgt zwölf Euro.
Für den Seniorenbeirat endet damit auch der Streit um ein Sparbuch mit 3000 Euro: Das hatten die seit 1985 agierende Beiräte angespart, um Veranstaltungen wie Tanztee, Sommer- und Weihnachtsfeste sowie Ausfahrten zu unterstützen, falls das Geld nicht reicht. Als der Beirat im Jahr 2012 jedoch ein städtisches Gremium wurde, sollte auch das Konto unter städtische Verwaltung gestellt werden (wir berichteten). Jetzt soll der Förderverein das Sparbuch erhalten.
Wie schwierig sich die Zusammenarbeit mit der Stadt gelegentlic gestaltet, erläutert Böhm am Beispiel eines Druckers: "Das war eine zweckgebundene Spende der Kreissparkasse an den Seniorenbeirat". Weil der jedoch ein städtisches Gremium ist, ging das Gerät ins Eigentum der Stadt über. Mehr noch: In seinem jährlichen Spendenbericht musste Bürgermeister Frank Ruppert den Drucker als Spende aufführen - und von Schwarzenbeks Stadtverordneten genehmigen lassen.
Erste Aktion des neuen Vereins ist das traditionelle Sommerfest der Senioren am 3. August. Das wird noch vom Seniorenbeirat von 14 bis 17 Uhr im Foyer des Rathauses ausgerichtet - die Spendenakquise für das Gewinnspiel läuft aber bereits über den Förderverein. "Wir sind zwar erst seit einer Woche unterwegs, die Resonanz ist jedoch positiv", sagt Scheele.