Schwarzenbek (cus). Sie wünschen sich mehr Cafés, Läden und ein Schnellrestaurant - und so heißen auch ihre politischen Gruppierungen: Party Partei Deutschland (PPD), Fast Food Partei (FFP) oder Café Partei Schwarzenbek (CPS).

Auf spielerische Weise haben 27 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums erfahren, wie Kommunalpolitik funktioniert.

Angeboten hat das Seminar der Kinder- und Jugendbeirat, durchgeführt haben es Schwarzenbeks Gleichstellungsbeauftragte Petra Michalski und der Pädagoge Axel Michaelis aus Mölln. Am Montag und Dienstag standen im Festsaal des Rathauses Grundregeln der Demokratie im Mittelpunkt: Standpunkte erarbeiten, diskutieren und Kompromisse schließen. Dass dies nicht leicht ist, machte den Schülern eine Diskussionsübung am ersten Schulungstag deutlich: Aufgeteilt in Schüler, Eltern und Lehrer, sollten sie eine Klassenreise planen. "Argumentativ waren Schüler und Eltern klar besser, aber die Lehrer waren zu keinem Kompromiss bereit", schmunzelt Michalski.

Am zweiten Tag teilten sich die Schüler in Fraktionen auf, simulierten eine Beratung über das geplante Neubaugebiet zwischen Möllner Straße und Mühlenbogen. Die Stadtverordneten hatten den Bebauungsplan nach kontroverser Diskussion schließlich genehmigt und auch die Schüler waren sich nicht einig, ob Schwarzenbek weitere Neubaugebiete braucht.

Vorgesehen sind zwei weitere Planspiele, in denen Schüler die Grundregeln der Demokratie anzuwenden lernen: Vom 29. bis 31. Oktober für Schüler der Regional- und Centa-Wulf-Schule und am 6. und 7. November für Schüler der Gemeinschaftsschule (jeweils von 8 bis 15 Uhr im Jugendtreff). Noch gibt es freie Plätze. Anmeldungen und Infos unter info@skjb.de . Als nächster Schritt folgt im Februar ein Moderationskursus. Die Teilnehmer sollen dann für eine Kandidatur zum Jugendbeirat gewonnen werden.

Sandra Bernich (12):

Ich interessiere mich für Politik und habe jetzt viel Neues gelernt. Ich dachte zum Beispiel, der Bürgermeister wäre derjenige, der in der Stadt letztendlich entscheidet - dabei sind es die Politiker.

Leonie Stolz (15):

Wirtschaft und Politik-Unterricht gibt es bei uns erst in der Oberstufe. Ich wollte sehen, ob dieses Fach etwas für mich ist. Gut fand ich, dass wir das Ganze hier eher spielerisch angegangen sind.

Simon Parchmann (16):

Ich fand es interessant zu erfahren, wie Parteien funktionieren. Für mich ist es ein Ansporn, in die politische Arbeit hineinzuschnuppern - vielleicht auch im Rahmen des Schülerparlaments.

Alexandra Nelde (14):

Wenn ich schon hier wohne, will ich auch wissen, was in der Stadt geschieht. Ich hätte schon Lust, etwas im Bereich Politik zu machen, war auch schon Klassen- und Jahrgangssprecherin.

Florian Slopianka (15):

Ich will auf jeden Fall politisch aktiv werden. Allerdings sollte mehr Rücksicht auf die Wünsche der Bürger genommen werden, etwa durch Bürgerentscheide oder -begehren so wie bei Stuttgart 21.