Schwarzenbek. Die Kursangebote im neuen Jugendtreff an der Breslauer Straße starten. Der Werkraum in dem neuen Gebäude ist bereits mit vielen Werkzeugen ausgestattet - im Gegensatz zu den alten Räumlichkeiten, die dafür keinen Platz hatten. Die Kurse beginnen bereits - der offenen Betrieb jedoch erst im September.
Als Klaus Litty die große Standkreissäge anschaltet, halten sich Leonie Rau (10) und Marcel Paulsen (12) die Ohren zu und flüchten aus dem Raum im ersten Stockwerk des neuen Jugendtreffs. Die beiden Kinder und der 66-jährige Pädagoge, der seit vielen Jahren in den Treffs in Schwarzenbek, Geesthacht und Lauenburg Holzwerken anbietet, waren am vergangenen Mittwoch die ersten Nutzer der Holzwerkstatt nach dem Umzug vom Markt an die Breslauer Straße.
Das ohrenbetäubende Kreischen der Säge ist für die Kinder ungewohnt. Am alten Standort am Markt war der Werkraum so klein, dass dort kein Platz für Werkzeuge war. „Da musste ich alles mitbringen“, sagt Litty, neben Elektrowerkzeugen auch bereits vorgesägte Bretter und Leisten. Der neue Werkraum im ersten Stockwerk des ehemaligen Schultraktes ist hingegen fast komplett ausgestattet mit Werkbänken, Kreis-, Dekupier- und Bandsäge sowie einer Standbohrmaschine, die von der ehemaligen Compeschule übernommen wurden. Aus Sperrholzplatten kann Litty jetzt Leisten sägen, die dann von den Kindern mit der Handsäge weiter bearbeitet werden. Leider war die Bohrmaschine defekt, so dass die Kinder – Leonie wollte einen Kran bauen, Marcel einen Gabelstapler – am kommenden Mittwoch an ihren Holzspielzeugen weiter arbeiten müssen.
Ein Stockwerk höher spielen auch Bretter einen Rolle, doch geht es hier deutlich leiser zu: Ernst Dyck hat auf einem Tisch zwei Schachbretter aufgestellt. Seit zwölf Jahren unterrichtet der drahtige 72-Jährige, der im vergangenen Jahr noch Marathon gelaufen ist, im Jugendtreff Kinder im Schachspiel. „Oh, ihr eiert heute vielleicht herum. Ihr habt den ganzen Sommer nicht gespielt, das sieht man“, weist er Florian Stindt (8) und Leon Alexandrow (7) zurecht, als keinem der entscheidende Zug gelingt. „Beim Schach geht es nicht darum, möglichst viele Figuren zu schlagen, sondern den König matt zu setzen“, erklärt Dyck. Die Kinder und der Schachmeister müssen sich im noch kahlen Gruppenraum im zweiten Stock mit einem runden Tisch begnügen. Dyck: „Normalerweise sitzen wir uns ja gegenüber.“ Während die Kurse jetzt ihren Betrieb aufnehmen, soll der offenen Betrieb erst im September beginnen. Dafür fehlen noch Einrichtungsgegenstände wie abschließbare Schränke und TV-Geräte.
Die Adresse des Jugendtreffs lautet Breslauer Straße 2. Einfacher zu erreichen ist das Gebäude jedoch über den Parkplatz an der Hans-Böckler-Straße. Die bisherige Telefonnummer gilt weiter: (04151) 5617.