Schwarzenbek (sh/cus). Im Wohnquartier Mühlenkamp läuft die Versorgung mit Biogas bereits bestens, nun arbeiten die Landwirte Adolf Cordes, Franz-Otto Berling und Hermann Ohle mit Hochdruck an der Leitung von ihrer Anlage am Grover Totenweg zum Lupuspark.
Bereits Ende August soll das zweite Blockheizkraftwerk (BHKW) der Europastadt mit umweltfreundlichem Biogas aus Mais und Gülle versorgt werden.
Der Energieversorger E.on betreibt die beiden Anlagen, in denen in Gasturbinen Strom und Wärme erzeugt werden, seit vielen Jahren. Bislang wurde herkömmliches Erdgas verbrannt. Bei der Verwendung von Biogas wird der Kohlendioxidausstoß deutlich verringert, weil der Mais beim Wachstum Kohlendioxid aufnimmt. "Die Technik der Kraft-Wärme-Koppelung ist sehr effizient. Der Einsatz von Biogas vergrößert diesen Effekt noch", sagt Constanze Burckhardt, Sprecherin der E.on Wärme GmbH.
Seit dem August 2011 wird das Blockheizkraftwerk am Müllerweg überwiegend mit Biogas betrieben. Es kann Strom für 1500 Haushalte und Wärme für 400 Haushalte aus dem erneuerbaren Rohstoff erzeugen. Dafür hat E.on eigens eine spezielle Gasturbine installieren müssen, die für den Betrieb mit Biogas geeignet ist. Um alle 960 angeschlossenen Haushalte in dem Wohngebiet auch bei knackiger Kälte mit Wärme versorgen zu können, hat E.on eine zweite Turbine aufgestellt, die bei Bedarf mit Erdgas die erforderlichen Temperaturen im Fernwärmenetz des Quartiers erzeugt.
Die gleiche Technik wurde in der Zwischenzeit auch im Blockheizkraftwerk im Lupuspark installiert. Bereits im vergangenen Jahr wurden dafür im Norden der Europastadt die entsprechenden Rohre verlegt. Nun fehlen noch die letzten Meter Rohrnetz, damit die Anlage bald auf Biogas umgestellt werden kann. Aktuell wird das Blockheizkraftwerk am Gewerbeweg, der Verbindung zwischen Hans-Koch-Ring und Industriestraße, angeschlossen. Auch westlich der Bundesstraße 207 wird gegraben: Von hier bis zur Grover Biogasanlage sind es nur noch wenige Hundert Meter über freies Feld. Mit dem Anschluss der beiden BHKW ist dann auch die Kapazitätsgrenze der Biogasanlage erreicht.