Schwarzenbek. Am Rande der Stadt in Sichtweite des Schwarzenbeker Bahnhofs macht Michael Hagel seinen Traum wahr. Er mietet ein Haus, gründet einen Club und will mit Gleichgesinnten eine riesige Modelleisenbahn-Anlage bauen.

Im Hauptberuf baut er Passagierflugzeuge vom Typ A319 und A320 bei Airbus in Finkenwerder und in seiner Freizeit gehört seine Liebe der Eisenbahn. „Schon als ich Kind war, habe ich mit meinem Opa mit der Eisenbahn gespielt. Dieser Leidenschaft bin ich treu geblieben“, erzählt der 31-Jährige. Der Flugzeugbauer saniert derzeit sein Elternhaus an der Seestern-Pauly-Straße 20 und hat mit seinem Schwiegervater auch das leer stehende Nachbarhaus Nummer 18 gemietet.

Eigentümerin Gerda Frese hatte es zuvor an die Stadt vermietet. Die hatte dort Streetworker Markus Prochnow untergebracht und wollte auch den Verein Füreinander-Miteinander einziehen lassen. Der bauliche Zustand war dann aber doch so schlecht, dass die Stadt den Mietvertrag kündigte.

Kein Problem für Hagel: Bis August will er die 200 Quadratmeter sanieren. Dann soll hier der in Gründung befindliche Club „Eisenbahnfreunde Schwarzenbek“ sein Heim finden. Sechs Mitstreiter hat der gelernte Handwerker bereits gefunden und die Gruppe, die weitere Mitstreiter sucht, hat große Pläne: Im Erdgeschoss soll auf 100 Quadratmetern eine riesige digital gesteuerte Modelleisenbahn-Anlage der Spur N (Maßstab 1:160) entstehen.

„Mit dem kleinen Maßstab haben wir die Möglichkeit, zehn Züge gleichzeitig fahren zu lassen und schöne Landschaften und Gebäude zu gestalten“, sagt der 31-Jährige. Es soll nicht eine bestimmte Region nachgebaut werden. Jedes Vereinsmitglied hat die Möglichkeit, eigene Module in einer Größe von 40x80 Zentimeter zu gestalten. Nur die Anschlüsse an die nächste Platte müssen genormt sein. „Wir können die einzelnen Teile mit Flügelmuttern verbinden und dann für Ausstellungen auseinander nehmen und alles auf einem Lkw transportieren“, erläutert der gebürtige Schwarzenbeker. Er selbst hat auch schon große Pläne für die Anlage: „Ich habe Unterlagen vom Schwarzenbeker Bahnhof aus dem Jahr 1962. Damals gab es mehr Gleise und eine Drehscheibe. Das will ich originalgetreu nachbauen“, verrät der Modelleisenbahnfan.

Einen ersten öffentlichen Auftritt haben die Hobby-Eisenbahner beim verkaufsoffenen Sonntag am 26. Juni. Dann bauen sie eine Anlage im ehemaligen Budni-Markt an der Schmiedestraße auf. Wer sich für den Verein interessiert, erreicht Hagel unter Telefon (04151) 898456.