Schwarzenbek (pas). In einer Scheune in Woltersdorf fing alles an. Dort entdeckte vor 30 Jahren ein Schwarzenbeker Feuerwehrmann eine alte Handspritze.

"Der Kamerad Günter Wulf hat sofort erkannt, dass die Spritze Wert hatte", erzählt Jürgen Fischer von der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzenbek. Wulf berichtete den Schwarzenbeker Rettern von seinem Fund und die gründeten im Juni 1981 die Interessengemeinschaft "Uns Sprütt" ("Unsere Spritze"). Etwa 40 Feuerwehrleute taten sich zusammen und kauften das Gerät. Bis heute wird sie von der Gemeinschaft gepflegt, deren Vorsitzender Jürgen Fischer ist.

Der 43-Jährige kümmert sich darum, dass das historische Feuerwehrgerät gewartet und ab und an bewegt wird. "Sonst gehen die Räder kaputt", erklärt Fischer. Er ist stolz auf den Schatz der Freiwilligen Feuerwehr, der vermutlich im Jahre 1885 gebaut wurde und 740 Kilo wiegt. "In den Tank passen etwa 300 Liter Wasser", erzählt Fischer - nichts im Vergleich zu den rund 2000 Litern, die heute in den Tank eines Löschwagens gehen. Doch auch damals löschte man effektiv - und zwar durch pure Manneskraft, die die Pumpe der Spritze bedienten. 12 Personen wurden dafür benötigt. Weil das an die Substanz ging, mussten weitere 12 Männer bereitstehen und nach zehn Minuten ihre Kameraden ablösen.

Im Moment wird die Handspritze restauriert. "Das Brett, auf dem die Schläuche abgelegt werden und die Haspel werden nachgearbeitet", sagt Fischer. Bis Mai muss die Spritze wieder fit sein. Dann geht's zur großen Jubiläumsfeier der Feuerwehr Talkau. Auch auf Oldtimertreffen fährt die Interessengemeinschaft regelmäßig.

Die Spritze ist nicht das einzige antike Feuerwehrgerät, um das sich die Interessengemeinschaft kümmert. "Wir haben eine weitere Handdruckspritze, die von 1920 bis 1972 im Einsatz war", erzählt Fischer und präsentiert das feuerrot angestrichene Gerät, was zuvor in Besitz der Feuerwehr Schulendorf war. Auch eine alte Pumpe steht im Versammlungsraum der Freiwilligen Feuerwehr - und jede Menge antiker Helme. Ein Mannschaftshelm Typ "Preußen" von 1890 oder ein anderer Typ "Fürst von Bismarck" erzählen von Einsätzen der vorherigen Jahrhunderte.

www.feuerwehr-schwarzenbek.de/spruett/diespruett.htm