Schwarzenbek. Der Klärschlamm wird zu Erde, das Faulgas erzeugt Strom und schon bald soll Wärme aus dem Abwasser entstehen. Das Klärwerk der Stadt hat ohnehin schon Bestnoten in puncto Sauberkeit und soll künftig noch besser arbeiten.

Damit wird die Anlage fit für die Zukunft. Gute Nachricht für die Schwarzenbeker: Die Gebühren werden vorerst trotz der Investition in Höhe von etwa 1,16 Millionen Euro für den Bau eines neuen Anlagenteils und weiteren 35 000 Euro für den Abriss der mehr als 50 Jahre alten Pumpstation an der Feldstraße vorerst nicht steigen.

Allerdings haben die städtischen Eigenbetriebe Abwasser seit Jahren mit sinkenden Schmutzwassermengen zu kämpfen. Dadurch schwinden die Einnahmen, die Kosten bleiben aber annähernd auf dem gleichen Niveau. Derzeit zahlen die Schwarzenbeker 1,89 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser, es müssten aber eigentlich 1,93 Euro sein, damit die Kosten gedeckt werden. Doch zunächst steht die grundlegende Sanierung der Anlage, die in Teilen noch aus dem Jahr 1964 stammt, an. Nachdem bereits vor drei Jahren die Klärschlammvererdung installiert wurde, um Kosten für die Entsorgung der Reststoffe zu sparen, funktioniert auch die Nutzung der Faulgase bestens. Damit wird Prozesswärme für den Faulturm erzeugt und Strom in einer Gasturbine, die die Kosten des Klärwerks ebenfalls senkt.

Nun steht eine weitere große Investition an. Es soll ein neues Pumpwerk mit integriertem Speichertank und einem Fassungsvermögen von 800 Kubikmetern Abwasser an der Feldstraße gebaut werden. "Wir haben das Problem, dass das Klärwerk einen kontinuierlichen Zufluss benötigt, damit es optimal läuft. Das ist derzeit nachts wegen zu geringer Mengen und bei Starkregen wegen zu großer Abwassermengen nicht der Fall. Der Speichertank ermöglicht uns eine Regulierung. Außerdem können wir die Zufuhr ganz stoppen, wenn es eine Verunreinigung im Abwasser oder Wartungsarbeiten in der Anlage gibt", erläutert Jörg Balk von den Eigenbetrieben Abwasser. Der Clou: Auf dem Dach des neuen Pumpenhauses sollen 50 Quadratmeter Solarzellen installiert werden, die Strom für eine Wärmepumpe liefern. So kann mit der Wärme des Abwassers eine Halle an der Feldstraße beheizt werden, die von Tierheim, Feuerwehr und Stadt gemeinsam genutzt wird.