Schwarzenbek (rz). Im Herbst wühlten noch die Bagger auf dem Gelände, im Dezember rollten die Umzugswagen an und nun läuft die Produktion in dem neuen Zerlegebetrieb der Fleischerei Schmidt an der Einmündung Kerntangente/Grabauer Straße auf Hochtouren.
Wöchentlich werden hier ein Rind sowie 20 halbe Schweine zerlegt und teilweise zu Wurst verarbeitet.
"Wir beliefern Marktfleischer sowie Restaurants und führen unseren Partyservice weiter", sagt der Inhaber Michael Schaper. Er hatte vor zwei Jahren sein Geschäft an der Hamburger Straße geschlossen. Zerlegung, Wurstproduktion und Partyservice lief jedoch ohne Unterbrechung weiter. Insgesamt 1,1 Millionen Euro aus einem Zuschuss der EU, des Bundes und Landes sowie aus einem Kredit und Eigenkapital werden in den Neuanfang investiert.
Frische Rouladen, Schinkenbraten, Wiener Würstchen, Leberwurst und Schinken aus Schwarzenbeker Produktion gibt es in dem neuen Domizil demnächst für jedermann auch im Fabrikverkauf. "Die Verkaufstheke wird aber nicht in dem Neubau sein, der neben dem Zerlegebetrieb steht, sondern in der Produktionshalle. Das Haus neben der Halle ist mein Wohnhaus", erläutert Schaper.
Mit der Schließung der Fleischerei Schmidt an der Hamburger Straße vor zwei Jahren ging den Schwarzenbekern das letzte Fachgeschäft für Fleisch- und Wurstwaren der Stadt verloren. Zum Jahresbeginn schlossen nebenan auch die Türen des Fischladens. Der Händler Günter Hädecke ging in den Ruhestand.
Nun entstehen an dieser Stelle neue Wohnungen. Die Inhaber der Immobilie, Peter und Johanna Schmidt sowie deren Tochter Susanne Colmsee, die Architektin ist, errichten dort Wohnungen mit hochwertigem Ambiente. "Es entstehen dort drei Wohnungen mit jeweils 100 Quadratmetern Wohnfläche und eine mit 60 Quadratmetern", sagte Johanna Schmidt. Damit die künftigen Mieter auch einen Garten nebst Terrasse haben, wurden die Garagen sowie die alte Wurst- und Fischküche abgerissen. Im Sommer sollen die Wohnungen fertig sein.