Schwarzenbek. Kaum hatten die Aussteller der WVS-Messe ihre Stände abgebaut, rückten die Handwerker an. Das war im September 2008. Jetzt, knapp eineinhalb Jahre später, ist von dem alten Gymnasium aus den 70er-Jahren nicht mehr viel übrig geblieben.

Die dunklen Eternitflächen an Obergeschoss und Treppenaufgängen sind einem hellen Putz mit Dämm-Verbundsystem gewichen. Damit der weiße Putz nicht mit Farbe beschmiert oder von den Abdrücken von Fußbällen verunziert werden kann, haben sich die Politiker im Sonderausschuss Gymnasium für einen pflegeleichten und robusten Mauerstein im Erdgeschoss entschieden.

Wegen des Frosts ruhen allerdings alle Arbeiten im Außenbereich. "Wir müssen auf offenes Wetter warten, bis wir hier weitermachen können. Auf die planmäßige Fertigstellung im Frühjahr hat das aber keinen Einfluss, weil im Inneren alles auf Hochtouren läuft", sagt Reinhard Schmüser vom städtischen Bauamt.

Gestern hat unser Redakteur Stefan Huhndorf den Bau-Ingenieur auf einem seiner täglichen Runden durch das Gymnasium begleitet. Die Handwerker arbeiten sich von oben nach unten durch. Derzeit werden im zweiten Stockwerk die Kabel für die neuen Klassenräume verlegt. In den Fußböden entstehen sogenannte Bodentanks, damit Stromkabel nicht durch den gesamten Raum verlegt werden müssen, wenn ein Computer oder irgendein anderes elektrisches Gerät für den Unterricht benötigt wird. Der Estrich in den Klassen ist fertig, in den Fluren klaffen noch Gräben im Boden, wo die alten Zwischentüren entfernt und in Kürze neue installiert werden sollen.

In den Klassenräumen werden auch bereits die Böden mit hellem, bräunlichen Linoleum belegt. "Das ist ein sehr umweltfreundliches und zugleich belastbares und robustes Material", sagt Schmüser.

Die abgehängten Decken werden erst ganz am Ende fertiggestellt. Derzeit ist oberhalb der künftigen Deckenplatten noch die alte Holzschalung zu erkennen, in der die Decken vor vier Jahrzehnten geschüttet wurden. "Es ist zu aufwendig, die Schalung zu entfernen. Da sowieso Deckenplatten davor kommen, lässt man das Holz einfach dran. Das ist ein übliches Verfahren", erläutert der Bau-Ingenieur.

Im Erdgeschoss hat der Umbau der ehemaligen Bibliothek und des Zeichenraums begonnen. Hier entstehen die Küche, die Lehrküche und der Speisesaal mit großer Glasfront.

Der Umbau in Zahlen: Die Schönheitskur für die alte Schule, die künftig als Grund- und Gemeinschaftsschule genutzt wird, kostet die Stadt wohl 9,2 Millionen Euro. An der Berliner Straße entstehen 31 Klassen- und Gruppenräume sowie Fachräume für Physik, Chemie, Biologie, Hauswirtschaft, Informatik und Werkunterricht.