Schwarzenbek (rz). Als Sieglinde Zimprich vor 36 Jahren zur “Schwarzenbeker Liedertafel von 1843“ kam, waren Frauen ein Novum in der Vereinsgeschichte.

Weil es an Nachwuchs mangelte, ließen die Sänger ihre Ehefrauen von 1972 an "probeweise" mitsingen - ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte, denn die Liedertafel war über Jahrzehnte nur Herren vorbehalten, die zeitweise auch nur mit Hilfe eines Bürgen in den Chor eintreten durften.

Doch mit dem plötzlich einsetzenden Mitgliederschwund wurde alles anders. Und nach der "Probezeit" konnten die Sängerinnen dann auch ein Jahr später endgültig Mitglied werden.

Sieglinde Zimprich ging fortan mit ihrem Mann Ernst zu den allwöchentlichen Proben und ist dem nunmehr "Gemischten Chor" bis heute treu geblieben. Inzwischen singt sie 40 Jahre lang in Vereinen. "Seit der dritten Klasse singe ich mit Wonne. Wir haben damals viele deutsche Volkslieder gesungen. Heute kennen die Kinder diese Lieder gar nicht oder höchstens noch eine Strophe", erzählt sie.

Als junges Mädchen sang die 62-Jährige auch im Kirchenchor und später im Lehrerchor der Compeschule. Klassisches, Volkslieder und Frühlingslieder singt sie besonders gern. Sie mag aber die ganze Palette des Chores, zu der auch Gospels und einige Lieder aus Spanien, Schweden, Russland gehören, die die Sänger in der Landesprache vortragen.

"Singen ist ein Mannschaftssport", sagen die Zimprichs. Gemeinsam zu proben, die Auftritte zu meistern oder aber Radtouren und Ausflüge zu genießen, mache Spaß. "Wir haben ein gutes Miteinander von Alt und Jung", sagt Sieglinde Zimprich. Mit ihrem Engagement hat sie dieses Miteinander gefördert und wird dafür während der Jahreshauptversammlung am Donnerstag um 20 Uhr in Schröders Hotel an der Compestraße 6 geehrt.

Aber der nächste wichtige Termin für die Sänger steht bereits an. In der Vorweihnachtszeit hatten sie bei zwei Advents-Benefizkonzerten in Schwarzenbek und Siebeneichen insgesamt 1300 Euro eingenommen. Das Geld geht zu gleichen Teilen an den Verein "Wellcome", der Familien nach der Geburt eines Kindes unterstützt, und an den Büchener Förderverein "Unterstützung schwersterkrankter und behinderter Kinder".