Schwarzenbek. Die Schwarzenbeker Gemeinschaftsschule schickt erstmals ein Team zum Lego-Wettbewerb. Die Schüler müssen einen Roboter konstruieren und programmieren, der diverse Aufgaben meistern soll.

Die Ausgabe der Zeugnisse ist nicht immer ein Tag der Freude. Doch für Melina Behrend, Michael Meiritz, Thorben Böhlke, Dörte Meins (alle 15), Markus Hartkopp und Finn Schmidt (beide 16) gab es am letzten Schultag vor den Sommerferien sogar noch Geschenke. Zwei Kisten voller Legos im Wert von 600 Euro. „Gespielt“ wird damit jedoch erst jetzt: Die Gemeinschaftsschule an der Berliner Straße ist eine von landesweit 14 Schulen, die an der „First Lego League“ (FLL) teilnehmen.

Die sechs Schüler und ihr Lehrer Reinald Weber haben sich erfolgreich für den erstmals im nördlichsten Bundesland ausgerichteten Programmier- und Konstruktionswettbewerb beworben, der im November in Rendsburg ausgespielt wird: In der Lego Liga wetteifern jedoch keine Menschen, sondern Roboter.

Sbk: Gemeinschaftsschule nimmt als eine von landesweit 14 Schulen an der First Lego League teil.
Sbk: Gemeinschaftsschule nimmt als eine von landesweit 14 Schulen an der First Lego League teil. © Markus Jürgensen | BGZ / Markus Jürgensen

Als internationales Bildungsprogramm richtet sich der Wettbewerb an Schüler im Alter von zehn bis 16 Jahren, um sie für Wissenschaft und Technik zu begeistern. Die Schülerteams konstruieren und programmieren einen eigenen Roboter: Der kann entweder so aussehen wie „Nummer 5“ aus dem gleichnamigen Kinofilm oder R2D2, der kleine, tonnenförmige Roboter aus „Krieg der Sterne“. Hauptsache, er kann die an ihn gerichteten Aufgaben erfüllen. Die sind auf dem mehrere Quadratmeter großen Spielplan aufgezeichnet, den alle Schulen Anfang September erhalten haben.

Bei „Smart Move“, so der Titel des aktuellen Wettbewerbs, muss der „Lego-Robo“ möglichst viele Aufgaben innerhalb einer Frist von 2,5 Minuten erfüllen. Für komplizierte Aufgaben, wie das Anheben, Transportieren und punktgenaue Absenken von Lasten gibt es viele Punkte, für einfache entsprechend weniger. Wie der Roboter die Aufgaben absolviert, bleibt dem Erfindungsreichtum der Schüler überlassen: Ob ein oder zwei Kräne, Greifzangen oder eine Ladeschaufel – alles ist erlaubt.

„Wir sind gut auf den Wettbewerb vorbereitet“, ist sich Reinald Weber (55), Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik sicher. Im letzten Schuljahr haben die Schüler im Informatik-Unterricht „Robotik“ geübt – allerdings nicht dem Lego-System, sondern mit Fischer-Technik.

Angesichts der Kisten voll mit Kunststoffteilen, Elektro-Motoren und Sensoren geraten die Schüler ins Schwärmen: „Ich habe Duplo-Erfahrung“, schmunzelt die 15-jährige Melina, als sie sich an die großen Bausteine aus ihrer Kinderzeit erinnerte. „Lego kann doch einfach jeder“, sagt auch Markus (16), gibt aber zu: „Das hier ist schon eine andere Nummer.“

Erstmals richtet Eon Hanse in Schleswig-Holstein den Wettbewerb aus. In anderen Bundesländern geschieht dies zum Teil durch Technische Hochschulen, Universitäten oder Industrie- und Handelskammern, aber auch der Software-Riese SAP ist dabei. Projektleiterin Andrea Cammann: „Wir sind sehr daran interessiert, junge Menschen für technische Themen zu begeistern.“