Lauenburg. Im altehrwürdigen Lauenburger Fürstengarten brannte am Wochenende bei guter Musik die Luft. Eine Überraschung gab es auch noch.
Wann hörte die eine Party auf und wann begann die nächste? Gefühlt war Lauenburg am vergangenen Wochenende die ganze Zeit im Feiermodus. Insgesamt 4000 Besucher zählte Veranstaltungsmanager Andy Darm.
Dass am Sonnabend das Fürstengartenfest steigen würde, stand schon lange fest. Die spontane Idee, die Bühne schon am Freitag zu bespielen, ist auch voll aufgegangen. Kolja Niemeyer, Sänger der Band Grinch, und Sven Wonerow von der Formation Stingray hatten schon vor Monaten angekündigt, eine „fette Mucke“ steigen zu lassen, wenn die coronabedingte Zwangspause vorbei ist.
Lauenburg rockt an zwei Abenden im Fürstengarten
Auch die anderen Organisatoren des Fürstengartenfestes ließen sich nicht lange bitten. Veranstaltungstechniker Sascha Weiß sorgte dafür, dass die Bühnentechnik am Freitagabend stand, und die Firma Zirkel Event baute ihre großen Lichtskulpturen auch einen Tag früher auf. Die Besucher erlebten bei „Lauenburg rockt“ die erste Liga der Lauenburger Rockmusik: Neben Grinch und Stingray heizten das Duo Scofield und die Elbrebellen die Stimmung auf.
Sogar das Wetter spielte mit: Während zum Beispiel in Geesthacht am frühen Abend bei Regen, Blitz und Donner die Welt fast unterging, schien über dem Fürstengarten in Lauenburg die Abendsonne. „Erst eine halbe Stunde nach dem Ende der Veranstaltung fing es an zu regnen. Petrus war uns wirklich wohlgesonnen“, freute sich Veranstaltungsmanager Andy Darm.
Fürstengartenfest – ein Mix aus Rockmusik und Lichterzauber
Auch am Sonnabend blieb Lauenburg, abgesehen von kleinen Schauern, vom Unwetter verschont. Gut so, denn das Fürstengartenfest lebte nicht nur von einer großen Show, sondern auch von spektakulären Lichteffekten. Die großen Lichtskulpturen sorgten dabei für märchenhafte Effekte.
Zunächst dominierten auf der großen Bühne aber eher die ruhigen Töne. Liedermacher Ben Boles zog das Publikum mit seinen Interpretationen bekannter Hits, aber auch eigenen Songs in seinen Bann. Währenddessen hatte Schnellzeichner Jan Balyon seine Staffeleien aufgebaut. Faszinierend: Zum Teil zweihändig brachte er seine von der Musik inspirierten Werke aufs Papier.
Einige Zuschauer reisten von weit her an
Dann wurde es laut, und für die Besucher gab es ordentlich was auf die Ohren: Die AC/DC-Coverband Bon Scott, benannt dem Sänger der australischen Hard-Rock-Formation, nahm die Bühne ein. Für den Auftritt der Band waren die Besucher zum Teil von weit her angereist.
Thorben Lassner und Edith Vollmer aus Dresden hatten es bis ganz nach vorne an den Sicherheitszaun geschafft. „Wir haben erst gestern erfahren, dass die Band heute in Lauenburg spielt. Da haben wir spontan die Zahnbürsten in den Rucksack gesteckt und sind hierher gefahren“, erzählt die 32-Jährige. Wo die beiden Sachsen schlafen würden, wussten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nur, dass Lauenburg eine „megageile Stadt“ sei.
Lauenburgs Kämmerer rockt als neues Bandmitglied die Bühne
Am Ende des Abends gab es noch einen Überraschungsauftritt. Kaum jemand im Publikum hatte wohl gedacht, dass es sich bei dem „neuen“ Gitarristen um Lauenburgs Kämmerer Thomas Burmester handelt.
Zu „Highway to Hell“ legte der 65-Jährige ein Solo hin, als würde er den ganzen Tag nichts anderes machen. Vielleicht ja der Beginn einer neuen Karriere: Zum Jahresende verabschiedet er sich nämlich nach 48-Jahren in der Lauenburger Verwaltung in den Ruhestand. Eine Sache dürfte sicher sein: So viel Beifall wie an diesem Abend hat er während seiner gesamten Beamtenlaufbahn nicht erhalten.