Lauenburg. Für Wassersportler und Badegäste beginnt die Saison. Im Notfall sind gut ausgebildete Retter der DLRG zur Stelle.

Die Sonne und frühlingshafte Temperaturen locken die Wassersportler auf die Elbe und die Seen. Bald folgen ihnen die Badelustigen und Schwimmer. Für die Retter der DLRG heißt das: Die Sommer-Wachsaison beginnt.

Dass die Mitglieder zu erhöhter Wachsamkeit gerüstet und bereit sind, zeigte der DLRG Landesverband Hamburg am Sonntagnachmittag beim offiziellen Wachbeginn an der Wasserrettungsstation des DLRG-Bezirks Oberelbe an der Hafenstraße in Lauenburg. Die Retter dieses Bezirkes wachen an der Elbe von der Geesthachter Schleuse bis zum Elbe-Seiten-Kanal und helfen Menschen, die dort in Not geraten sind. Sie gehören zum 1925 gegründeten Landesverband Hamburg, denn Geesthacht gehörte bis 1937 zu Hamburg.

Wasserrettung DLRG hat in Hamburg etwa 30.000 Mitglieder

Nach Lauenburg waren daher Wasserretter aus fast allen DLRG-Bezirken Hamburgs gekommen. Mehr als 100 Mitglieder traten zum Wachbeginn vor der Station an der Elbe an. Insgesamt hat die Organisation in Hamburg 30.000 Mitglieder und sorgt mit 200 Helfern im Wasserrettungsdienst für die Sicherheit der Wassersportler und Badegäste an Hamburger Elbstränden und Badeseen. Etwa 20.000 Wach­stunden kommen so jedes Jahr zusammen. Die Wasserrettungsstationen am Hohendeicher See in Bergedorf, an der Süderelbe in Harburg, Wittenbergen in Altona, an der Außenalster sowie in Geesthacht und Lauenburg sind wie auch die Einsatzzentrale in der offiziellen Badesaison von 1. Mai bis 30. September an den Wochenenden und Feiertagen besetzt.

27 Rettungsschwimmer sind im Bereich DLRG Oberelbe im Einsatz

„Unsere Rettungsschwimmer und Einsatzkräfte geben viel Freizeit für die Sicherheit der Bürger und das gern“, sagte Heiko Mählmann, Präsident des Landesverbandes. Er erinnerte daran, dass im vergangenen Jahr 299 Menschen in Deutschland ertrunken sind. Die meisten Unfälle gab es von Juni bis August an den Flüssen und Seen, die oft nicht von Rettungsschwimmern bewacht sind. Baden in der Elbe ist bei der Strömung oft keine gute Idee und auch Wassersportler kommen schnell in Not. So auch am Sonntag während des Treffens der Retter. Ein junger Mann fiel aus seinem Schlauchboot und rief in der 11 Grad Celsius kalten Elbe um Hilfe: Alarm für die Wasserretter. Zum Glück war das ein Übungsszenario und der „Verunglückte“ wurde schnell in das Rettungsboot gebracht und an Land im Rettungswagen versorgt.

Insgesamt hat der DLRG-Bezirk Oberelbe in Lauenburg und Geesthacht 27 Rettungsschwimmer. Vier Boote, zwei davon mit Sonarsuchgerät, stehen den Rettern zu Verfügung. Sechs Bootsführer können sie lenken. Da dies zu wenige Bootsführer sind, sucht der Verein noch Interessierte, die sich als Bootsführer ausbilden lassen und im Wasserrettungsdienst tätig sein wollen.

Christof Mahnke ist neuer Vorsitzender der DLRG Oberelbe

Der Wachbeginn in Lauenburg war der erste im Landesverband seit einigen Jahren. Nun soll diese Tradition auch künftig wieder gepflegt werden. Reihum sollen die DLRG-Bezirke dann Gastgeber sein. Das Treffen dient nicht nur dazu, die Bereitschaft der Retter und der Technik zu signalisieren.

„Alle Wachgänger sollen am Beginn der Saison zusammenkommen und sich kennenlernen“, sagte Christof Mahnke, Vorsitzender der DLRG Oberelbe. Am Sonntag nutzten sie das Ereignis auch, um eine Ehrung vorzunehmen, die vorher wegen der Pandemie in großem Rahmen nicht möglich war. Die Retter dankten ihrem ehemaligen Bezirksvorsitzenden Hans-Dieter Struck für seine Arbeit mit viel Lob, Geschenken und Beifall.

Der 72-jährige Geesthachter führte 40 Jahre lang den Bezirk Oberelbe, bevor Christof Mahnke den Vorsitz übernahm. Hans-Dieter Struck war unter anderem Rettungsschwimmer, Bootsführer, Technischer Leiter Einsatz und Pressewart, bevor er Vorsitzender wurde. „Ich habe als Zehnjähriger bei der DLRG schwimmen gelernt und bin dann bei dem Verein geblieben. Das Wort Ehrenamt kannten wir damals gar nicht, wir waren einfach zusammen und machten unseren Dienst. Ich würde das immer wieder so machen“, sagte er.