Büchen. Geehrte haben sich durch ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde hervorgetan. Lobende Worte vom Bürgervorsteher.
Seit 25 Jahren wird bei einer jährlichen Einwohnerversammlung immer eine Persönlichkeit geehrt, die sich für ihre Heimatgemeinde verdient gemacht hat. Die Einwohner haben das Recht, Vorschläge bei der Gemeindeverwaltung einzureichen. „Dieses ehrenamtliche Engagement nach Kräften zu unterstützen und zu fördern, war und ist daher ein besonderes Anliegen der Politik unserer Gemeinde“, so Bürgervorsteher Axel Bourjau.
Gemeinde Büchen zeichnet zwei Frauen aus
Weil die Einwohnerversammlung 2020 und 2021 coronabedingt ausfiel, konnten am vergangenen Freitag gleich zwei Bürgerinnen die Ehrenurkunden in der kleinen Sporthalle des Schulzentrums in Empfang nehmen. Sechs Vorschläge waren eingegangen, aus der die Jury zwei Frauen auswählte. „Dank gut begründeter Vorschläge haben wir es nicht leicht gehabt, dennoch sind wir zu einstimmigen Ergebnissen gekommen“, so der Bürgervorsteher.
Karin Kelling lernte Industriekauffrau
Bürgerin des Jahres 2020 ist Karin Kelling. Zum Ende des Zweiten. Weltkriegs war sie als Siebenjährige mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder aus Rostock über West-Berlin nach Wentorf geflohen. Nach einigen Umwegen kam die Familie 1953 endlich in Büchen zur Ruhe.
Karin Kelling ist verheiratet und hat einen 1966 geborenen Sohn. Ihren beruflichen Weg starte sie mit einer Lehre als Industriekauffrau bei der Büchener Firma Damaschke. Sie entschied sich dann aber für einen Wirkungskreis bei der Gemeinde Büchen. Erst arbeitete sie in der Kämmerei und dann im Standesamt.
Ehrenamtliche Rentenberatung
Geehrt wurde sie, weil sie nach ihrer Pensionierung vor 22 Jahren die ehrenamtliche Rentenberatung, übernommen und quasi zum neuen Beruf gemacht hat. Kelling wurde in das Ehrenamt als Versicherungsälteste der Deutschen Rentenversicherung gewählt. Ihre regelmäßigen Sprechstunden werden von zahlreichen Ratsuchenden genutzt.
„Derzeit läuft bereits ihre fünfte Amtszeit. Sie schließt auch nicht aus, sich mit 84 Lebensjahren zur Wiederwahl zu stellen. Es bereitet ihr nach wie vor viel Freude, allen Hilfesuchenden aus dem Amtsbereich Büchen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen“, so Bourjau in seiner Laudatio.
Lieselotte Gerull war Lehrerin in Güster, Büchen, Schwarzenbek
Die zweite zu ehrende Persönlichkeit ist auch eine Frau: Liselotte Gerull ist Bürgerin des Jahres 2021. Sie kam als Vierjährige 1948 mit ihren Eltern aus Hamburg-Winterhude nach Büchen. „Für ihren Start in der neuen Gemeinde hatte sie als geborene Sorgenfrei allerbeste Voraussetzungen, denn die Familie zog in die Himmelstraße 7“, so der launige Kommentar des Bürgervorstehers. Sie heiratete und bekam einen Sohn.
Liselotte Gerull studierte Lehramt in Hamburg und fand ihre erste Anstellung in der Dorfschule Güster. Als diese Ende 1970 geschlossen wurde, wechselte sie an die Grundschule Büchen. Ab Mitte der 1970er-Jahre war Gerull maßgeblich am Aufbau der Realschule Büchen beteiligt. Bis zu ihrer Pensionierung 1997 arbeitete sie an der Schule Nord-Ost in Schwarzenbek.
Vorsitzende der Awo in Büchen
Als Pensionärin meldete sie sich im Awo-Treff Büchen, denn dort wurden dringend Hilfskräfte für die Kaffee-Nachmittage gesucht. Ihre engagierte und hilfsbereite Art war goldrichtig für das Awo-Team: Gerull wurde im Ortsverein zur Beisitzerin und am 22. Februar 2011 zur Vorsitzenden gewählt. Dieses Ehrenamt füllt sie bis heute aus.
„Über Liselotte Gerull wurde mir von vielen Bürgerinnen und Bürgern berichtet, dass sie jederzeit bereits ist, geräuschlos Hilfe zu leisten und anderen Menschen zur Seite zu stehen“, so Bourjau in seiner Würdigung .