Müssen. Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Immer wird mit Gas gearbeitet. Diesmal hat es die Filiale der Raiffeisenbank getroffen.
Unbekannte Täter haben in der Filiale der Raiffeisenbank eG Hagenow in Müssen reiche Beute gemacht. Obgleich Feuerwehr und Polizei schnell vor Ort waren, waren die Täter bereits mit dem Bargeld verschwunden und hinterließen eine Spur der Verwüstung.
Polizei Geesthacht findet Propangasflasche
Am Dienstag gegen 8.30 Uhr gab es einen Alarm in der Filiale der Raiffeisenbank an der Raiffeisenstraße. Das Gebäude war stark verqualmt, der Geldautomat gesprengt. Wegen der möglichen Explosionsgefahr war auch der Löschzug Gefahrgut im Einsatz. Die Retter nahmen Messungen vor und belüfteten den Schalterraum mit einem Druckluftgebläse, um möglicherweise hochbrennbare Gase zu entfernen.
Nachdem die Retter Entwarnung gaben, machten sich Polizisten auf Spurensuche. Die Ermittler entdeckten eine Propangasflasche und Trennscheiben einer Flex am Tatort. Ein Fenster auf der Rückseite des Gebäudes war aufgehebelt. Auf diesem Weg waren die Einbrecher offensichtlich in das Gebäude eingedrungen. Das Gas hatten sie in den Geldautomaten eingeleitet, um diesen zu sprengen.
Zeugen gesucht
Die Polizei hält sich hinsichtlich des Einbruchs bedeckt. „Nach derzeitigen Erkenntnissen brachen unbekannte Täter ein Fenster auf der Rückseite des Gebäudes gewaltsam auf. In den Räumlichkeiten wurde ein Geldautomat aufgebrochen und Bargeld entwendet. Der Sachschaden wird auf mehr als 100.000 Euro geschätzt“, sagte Hauptkommissarin Jacqueline Fischer, Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg.
Die Polizei sucht jetzt Zeugen für den Einbruch. „Wer hat verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Bankfiliale beobachtet?“, fragt die Polizeisprecherin. Sachdienliche Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Geesthacht unter der Telefonnummer 04152/80 90 entgegen.
Vorgehen ist seit Jahren bekannt
Das Vorgehen der Täter ist kein Einzelfall. Seit zehn Jahren verzeichnet die Polizei bundesweit Fälle dieser Art. Die Vorgehensweise ist immer die gleiche. Die Täter leiten über einen Schlauch Gas in den Geldautomaten ein. Dafür nutzen sie kleine Öffnungen in den Geldautomaten.
Die Täter nutzen meist eine Art Zündschnur, um sich vor den Folgen der Explosion im engen Raum zu schützen. Einige schütten nur eine Benzinspur auf den Boden und entzünden sie in einer Entfernung von zehn bis 15 Metern, erzählt ein Sicherheitsexperte aus der Bankenbranche.
Dann entzünden sie das explosive Gemisch. Dabei gibt es eine massive Explosion. Nach einigen dieser Taten – unter anderem in Schwarzenbek – herrschte sogar Einsturzgefahr in den Banken. Nach dem Knall schnappen sich die Räuber die Geldkassetten und flüchten mit ihrer Beute. So ein Einbruch dauert wenige Minuten.
Es gab in der Vergangenheit auch immer wieder Festnahmen, aber die Serie reißt nicht ab.