Lauenburg/Büchen. Der Brückenabriss wird Auswirkungen auf den Bahnverkehr haben. Betroffen werden Kunden aus den Bereichen Büchen und Lauenburg sein.

Auf deutliche Einschränkungen des Bahnverkehrs müssen sich im kommenden Jahr Kunden im Bereich Büchen und Lauenburg einstellen. Grund: Eine alte Brücke auf der Nord-Südtrasse zwischen Lübeck über Lauenburg bis Lüneburg muss abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Was das genau für die Kunden heißt und für den Umsteigebahnhof Büchen, dazu schweigt sich die Deutsche Bahn AG aber noch aus.

Deutsche Bahn: Brücke stammt aus dem Jahr des Deutsch-Dänischen Krieges

Sicher ist dagegen, die Brücke über den Bach Steinau nördlich von Büchen stammt noch aus der Zeit vor Gründung des deutschen Reiches 1871, als in den Deutschen Ländern der Ausbau des Schienennetzes mit unterschiedlichem Nachdruck vorangetrieben wurde. Das Bauwerk wurde 1864 errichtet, einem geschichtsträchtigen Jahr: Nachdem Dänemark versucht hatte, die Herzogtümer Lauenburg und vor allem Holstein wieder dichter an die dänische Krone zu binden, rückten preußische und österreichische Truppen über die Grenze in den Landesteil Schleswig vor.

Im folgenden Krieg unterlag das Königreich Dänemark: Die drei Herzogtümer wurden zunächst gemeinsam von Wien und Berlin verwaltet – bis Preußen nach nicht einmal zwei Jahren auch Österreich und das mit ihm verbündete Königreich Hannover im Sommer 1866 militärisch besiegte. Damit wurden Schleswig-Holstein und das vormalige Königreich Hannover preußische Provinzen. Zugleich gewann eine Nord-Süd-Verbindung über die Elbe hinweg für Preußen an Bedeutung. Die heutige Hauptroute über die Hansestadt Hamburg war damals noch nicht einmal in Planung.

Auf 5,3 Millionen Euro ist der Ersatz der fast 160 Jahre alten Querung der Steinau veranschlagt. Die Kosten trägt der Bund. Erste vorbereitende Arbeiten haben bereits Anfang Dezember begonnen. Bevor im ersten Halbjahr 2022 mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden kann, mussten zunächst Bäume und Büsche zurückgeschnitten oder entfernt werden. Als nächstes müssen Kabel entlang der Bahntrasse neu gelegt, schließlich die Baugrube für den Neubau geschaffen werden.

Deutsche Bahn AG setzt auf Fertigstellung im Frühjahr 2023

Der Nachfolger der alten, 27 Meter langen eingleisigen Brücke soll an der Steinau endmontiert werden. Ist er fertiggestellt, soll die Brückenkonstruktion in einem Stück an ihren künftigen Standort geschoben werden. Die Deutsch Bahn AG rechnet damit, dass die Strecke im Frühjahr 2023 wieder komplett freigegeben werden kann.

Keine klare Aussagen gibt es, wie Ersatzverkehr für die Zeit notwendiger Streckensperrungen organisiert wird. Im kommenden März sowie vom 1. April bis 2. Mai wird die Strecke zeitweilig gesperrt. Auf Fragen nach Umleitungen für die Züge oder Bus-Ersatzverkehr verweist eine Bahnsprecherin auf die Service-Hotline unter 030/29 70, die DB-Apps „Navigator“ und „Bauarbeiten“ sowie den Online-Auftritt: https://bauinfos.deutschebahn. com/niedersachsen-bremen. „Fahrplanänderungen werden zeitnah in den elektronischen Fahrplanmedien veröffentlicht“, so die Bahnsprecherin. Und: Kunden sollten sich vor Fahrtantritt informieren.