Büchen. Ein Vortrag am Dienstag, 9. November, in Büchen erinnert an die Einweihung der Bahnstrecke Hamburg–Berlin vor 175 Jahren.

Wer heute mit der Bahn von Hamburg nach Berlin fahren will, muss dafür etwa zweieinhalb Stunden Fahrzeit einplanen. Das war vor 175 Jahren noch ganz anders. Die erste Fahrt zwischen den beiden Großstädten dauerte mehr als neun Stunden – und das war damals eine Sensation. Mit der Einweihung der Strecke Hamburg–Berlin wurde Büchen zu einem Eisenbahnknotenpunkt. Historiker Heinz Bohlmann zeichnet in seinem Vortrag am Dienstag, 9. November, die Geschichte des Bahnhofs Büchen von damals bis heute nach. Der Abend beginnt um 19.30 Uhr in der Priesterkate (Gudower Straße 1).

Vortrag in Büchen über Einweihung der Zugstrecke Hamburg - Berlin

Die Geschichte wäre nicht vollständig erzählt, ohne den Weg der Gemeinde in das Zeitalter der Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu beleuchten. Die Eisenbahn spielte damals als modernes Transportmittel eine entscheidende Rolle. Am 15. Dezember 1846 nahm die Eisenbahn-Gesellschaft die Strecke Hamburg–Berlin in Betrieb. Das war zu jener Zeit die längste Fernbahnstrecke in den deutschen Ländern. Sie verlief über die Hoheitsgebiete von fünf damals eigenständigen Ländern innerhalb des Deutschen Bundes: der Freien und Hansestadt Hamburg, der dem dänischen König unterstehenden Herzogtümer Holstein und Lauenburg, des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin und des Königreichs Preußen.

Lauenburger Bürger durften kostenlos mit der Eisenbahn fahren

Die Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft musste eine zwölf Kilometer lange Stichbahn von Büchen nach Lauenburg bauen, um eine Genehmigung für die Streckenführung über Schwarzenbek zu erhalten. Diese Stichbahn nahm am 15. Oktober 1851 ihren Betrieb auf und konnte von den Bürgern Lauenburgs aufgrund des Lauenburger Eisenbahnprivilegs kostenlos genutzt werden. Die Bürger konnten sich Ausweiskarten ausstellen lassen, die sie als Einwohner der Stadt Lauenburg auswiesen und die zur kostenlosen Fahrt berechtigten. Durch ein Urteil des Reichsgerichtes wurde das Privileg 1883 auch auf den Gütertransport ausgedehnt.

Die Geschichte des Bahnhofs und der Gemeinde Büchen ist eng verknüpft mit der deutschen Geschichte: Von den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs im April 1945, der Teilung Deutschlands von 1945 bis 1989 bis zur Wiedervereinigung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR.

Wie hat sich der Bahnhof Büchen entwickelt?

Bohlmann lässt die Besucher auch an technischen Besonderheiten teilhaben wie dem sogenannten Schienenzeppelin und dem Fliegenden Hamburger. Weitere Themen seines Vortrags sind die Entwicklung und Modernisierung des Bahnhofs Büchen bis 2013 und der Ausbau zur Mobilitätsdrehscheibe.

Karten zum Preis von 6 Euro gibt es nur im Vorverkauf in der Gemeindeverwaltung (Bürgerhaus, Amtsplatz 1). An der Abendkasse gibt es keine Karten. Für die Besucher gelten die coronabedingten 3G-Regeln. Das heißt, sie müssen geimpft, genesen oder aktuell getestet sein. Ein entsprechender Nachweis muss vorgelegt werden.