Schnakenbek. Vor 25 Jahren wanderte der Biber in die Elbtalauen ein, doch das Verhältnis zum Menschen ist kompliziert.
1996 wurden die ersten Biber in der Elbtalaue zwischen Schnakenbek und Geesthacht gesichtet. Mittlerweile sind alle Biberreviere im Lauenburgischen besetzt.
Biber-Beauftragter Georg Golly von der Nabu-Ortsgruppe Geesthacht hat acht Burgen identifiziert und vermutet eine Population von rund 24 Tieren. Zum 25. Jubiläum der Bibereinwanderung hat Revierförster Hannes Koopmann aus Eiche eine Biberskulptur geschnitzt und würdigt so die erfolgreiche Biber-Rückeroberung ihres Lebensraumes.
Eine Balance zwischen Naturschutz und Nutzung durch den Menschen finden
Aber das hölzerne Tier ist nicht das einzige, was dort am Elbufer zwischen Schnakenbek und Geesthacht aufgestellt wird. Naturschutzwart Konrad Schulz hat auch ein Schild dabei, auf dem „Anlegen verboten“ steht. „In den vergangenen eineinhalb Jahren haben wir eine deutlich höhere Frequentierung von Erholungssuchenenden registriert“, sagt Koopmann.
Einerseits dient das Naturschutzgebiet der Freizeit und Erholung, andererseits muss die Natur dort geschützt werden. Ein nicht immer einfacher Spagat für die Förster. „Es gibt zu viele, die sich nicht an die Regeln halten, die in einem Naturschutzgebiet gelten“, sagt Naturpark-Rangerin Martina Kallenberg.
Die Tiere werden vom Land und vom Wasser aus gestört
Hunde werden von der Leine genommen, die Wege verlassen. „All das ist nicht erlaubt“, ergänzt ihre Kollegin Derya Seifert. Pilze suchen am Elbufer? „Das ist hier nicht möglich“, sagt Koopmann.
Die beiden Rangerinnen sind vorwiegend im Norden des Herzogtums tätig, werden aber künftig auch am Elbufer eingesetzt, um sich auch im Süden des Kreises um den Naturschutz zu kümmern. Darüber hinaus werden sie besondere Naturerlebnistipps für die Besucherinnen und Besucher parat halten.
Frische Bibernagespuren in den Flachwasserbereichen
„An den Ufern und in den Flachwasserbereichen sind frische Bibernagespuren, Fällungen und die Bautätigkeiten der Biber zu sehen,“ zeigt Rangerin Derya Seifert „Aber bitte nur vom Weg aus schauen, damit die scheuen Tiere nicht gestört werden,“ ergänzt Martina Kallenberg.
Aber nicht nur vom Land, auch vom Wasser werden die Tiere gestört. „Immer wieder legen Boote und Kanus verbotenerweise an der vorgelagerten Sandbank an, und die Menschen hinterlassen Müll“, moniert Koopmann.
„Anlegen verboten“ heißt auch, dass das Verweilen nicht erlaubt ist
Der Revierförster vermutet, dass nicht jedem die Regeln bekannt sind. Aus dem Grund weist das neue Schild, was nur vom Wasser aus zu sehen ist, darauf hin, dass das Anlegen und damit auch Verweilen dort verboten ist.