Lauenburg. Politiker diskutieren Varianten der Schutzstreifen auf der Bundesstraße 5. Untere Straßenbehörde des Kreises hat das letzte Wort.

Über wohl kaum einen Plan diskutierten Lauenburgs Politiker länger als über das „Handlungskonzept zur Sicherung und Förderung des Radverkehrs“. Seit mehr als zehn Jahren stehen diverse Entwürfe immer wieder auf der Tagesordnung der politischen Gremien. Und in der Sache ist noch immer nichts entschieden.

In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energiewende und Digitalisierung am Dienstag, 25. Mai, diskutieren die Politiker erneut darüber. Es ist kein Wunder, dass sich das Thema zum politischen Dauerbrenner entwickelt hat. Auf der einen Seite sieht sich die Stadt nämlich als lohnendes Ziel für Radtouristen. Auch das beschlossene Klimaschutzkonzept sieht die Förderung des Radverkehrs vor. Auf der anderen Seite müssen sich in der Oberstadt Autos, schwere Laster, Radfahrer und Fußgänger einen engen Verkehrsraum teilen.

CDU wollte sichere Strecken abseits der Bundesstraße prüfen lassen

Im Oktober vergangenen Jahres hatte Gutachter Edzart Hildebrand erneut einen Entwurf vorgestellt. Fazit: Insbesondere die Situation auf der in der Ortsdurchfahrt von Lauenburg schmalen Bundesstraße 5 bleibt die große Herausforderung. Für Schutzstreifen auf beiden Seiten sei kein Platz, denn die Fahrbahn ist fast durchgängig nur 7,60 Meter breit. Hildebrand hatte zwar punktuell nachgebessert, doch eine Entscheidung dazu wurde zunächst vertagt.

Zur folgenden Sitzung des Umweltausschusses verabschiedeten die Fraktionen einen gemeinsamen Antrag zu diesem Thema. Im Vorfeld der Sitzung hatten sowohl SPD als auch CDU je einen Antrag eingereicht. Die SPD wollte insbesondere die Situation für Radfahrer in östlicher Richtung besser berücksichtigt wissen. Hildebrand hatte vorgeschlagen, zwischen Halbmond und Hafenstraße auf nördlicher Seite einen Schutzstreifen einzurichten. Bisher nutzen Radfahrer dort den Gehweg mit.

Gutachter hat Hinweise in neuen Konzeptentwurf eingearbeitet

Gutachter Edzart Hildebrand arbeitet seit über zehn Jahren an immer neuen Entwürfen für das Radverkehrskonzept in Lauenburg. Jetzt hat er sich der möglichen Radfahrschutzstreifen auf der B 5 angenommen. Das ist die größte Herausforderung des Konzeptes.
Gutachter Edzart Hildebrand arbeitet seit über zehn Jahren an immer neuen Entwürfen für das Radverkehrskonzept in Lauenburg. Jetzt hat er sich der möglichen Radfahrschutzstreifen auf der B 5 angenommen. Das ist die größte Herausforderung des Konzeptes. © BGZ / Elke Richel | Elke Richel

„Zu gefährlich“, meinte die SPD. Aufgrund der erheblichen Steigung würden dann die Lkw hinter den Radfahrern herfahren, was zu Verunsicherungen auf beiden Seiten führen würde. Stattdessen solle der vorhandene Weg auf der Südseite als Rad- und Gehweg ausgebaut werden. Die CDU wollte die Ausweisung von sicheren Strecken abseits der Bundesstraße in das Konzept aufgenommen haben.

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Am Ende einigte man sich: Der Antrag der SPD mit detaillierten Vorschlägen zur Führung der Schutzstreifen wurde als gemeinsamer Antrag des Ausschusses verabschiedet – ergänzt um die Formulierung, alternative Fahrradstrecken auszuweisen. Letztlich kann die Politik nur Wünsche formulieren. Das letzte Wort hat die untere Straßenbehörde des Kreises. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Empfehlung des Ausschusses dort einzureichen.

HHH

Die Verkehrsexperten des Kreises haben mittlerweile ihre Hinweise gegeben, und Gutachter Edzart Hildebrand hat erneut nachgearbeitet. Für die im Verlauf der Bundesstraße verschiedenen Fahrzeugbreiten hat er nach den kritischen Hinweisen jetzt doch unterschiedliche Lösungsansätze für die Radfahrschutzstreifen erarbeitet.

Die Fortschreibung des Konzeptes ist im Ratsinformationssystem auf der Seite www.lauenburg.de einsehbar. Die Ausschusssitzung beginnt um 19 Uhr im Forum der Albinus-Gemeinschaftsschule.