Lauenburg. Bürgerverein traf sich zur traditionellen Pflanzaktion. Auch einen Maibaum soll es in diesem Jahr geben.

Mindestens zweimal im Jahr macht der Verein Pro Lauenburg in der Öffentlichkeit von sich reden: Einmal während der zünftigen Maibaumaufstellung an der Alten Wache und zum anderen durch die vielen Blumenampeln, die den ganzen Sommer hindurch an Laternenmasten im Lauenburger Stadtgebiet für bunte Farbtupfer sorgen.

Die Aufstellung des Maibaums mit dem zünftigen Zimmermannsklatsch und all den anderen Traditionen muss coronabedingt auch in diesem Jahr ausfallen. Auf den geschmückten Maibaum werden die Lauenburger, wie schon im vergangenen Jahr, nicht verzichten müssen. Irgendwann stand er einfach an seinem gewohnten Platz an der Alten Wache – ohne großes Tamtam, aber schön wie immer. „Der Bauhof hat alles vorbereitet. Aber da wir leider nicht viele Zuschauer haben dürfen, werden wir den Termin nicht verraten“, sagt Vereinschef Gerhard Pehmöller.

Mehr als 200 Pflanzen verschönern in diesem Jahr das Stadtbild

Die Bepflanzung der Blumenampeln hat der Verein nicht abgesagt. Zauberschnee, rote Geranien, weiße Fächerblumen, weißbunter Gundermann und das blaue Zauberglöckchen – mehr als 200 Pflanzen setzten engagierte Vereinsmitglieder am Sonnabend in insgesamt 400 Liter Blumenerde. Auch Bürgermeister Andreas Thiede machte sich dabei gern die Hände schmutzig. Schnell bekam er aber eine andere Aufgabe zugewiesen. Aufgrund seiner stattlichen Größe war er bestens geeignet, die Ampeln an die Straßenlaternen zu hängen. Am Sonnabendmittag hingen alle an ihren Plätzen – gerade noch rechtzeitig, bevor ein gewaltiger Gewitterguss auf Lauenburg niederging. „Das war wieder ein tolle Teamarbeit, die zeigt, dass wir auch in Corona-Zeiten zusammenhalten und was für unsere schöne Stadt tun“, freute sich der Vereinschef.

Vorstandsmitglied Anke Schulze hatte im vergangenen Jahr mit einer Gärtnerei in Kirchwerder Kontakt aufgenommen. Gute Blumenerde, Spezialdünger und gesunde kräftige Pflanzen sind neben wertvollen Tipps eine wichtige Voraussetzung für eine Blühpracht, die sich sowohl bei Trockenheit als auch an Schattenplätzen entwickelt.

Verein Pro Lauenburg war vor acht Jahren schon tot gesagt

Derzeit hat der Verein Pro Lauenburg 98 Mitglieder. Das erscheint wenig, wenn man sich das Ziel der Gründungsmitglieder vor 21 Jahren vor Augen führt: 1000 Mitglieder sollten für den Bürgerverein geworben werden.

Andererseits hätte es den Verein heute eigentlich gar nicht mehr geben sollen. Die vorgesehene Auflösung im September 2013 scheiterte nur deshalb, weil nicht genügend Mitglieder zur Jahresversammlung erschienen waren. Heute zeigt sich, dass es vielleicht diesem Umstand zu verdanken war, dass es es 2015 einen Neuanfang für den Bürgerverein gab, mit einem neuen Vorstand, der das Blatt wenden konnte.

In guter Tradition kümmert sich der Verein vor allem um den Lauenburger Fürstengarten. 2008 ersetzten Mitglieder dort zehn Kupferfelsenbirnen, die mittlerweile gut angewachsen sind – so wie auch Pro Lauenburg wieder Wurzeln geschlagen hat.